Beetpaten gesucht
Das Pflanzfest am Bildstock wurde verschoben, nicht aufgehoben
Bilderstöckchen - (rs) Einer der Höhepunkte im Jubiläumsjahr des Stadtteils
Bilderstöckchen war die erfolgreiche Beendigung der Restaurierung
seines Wahrzeichens. Doch die Restaurierung hatte auch deutlich
gemacht, wie unansehnlich das Umfeld des Wegekreuzes war. Der
Bildstock stand an der Longericher Straße Ecke Am Bilderstöckchen
auf ungepflegtem Untergrund aus Schotter. Zwar war er flankiert von
zwei Bänken, doch zum Verweilen luden die nicht gerade ein.
Der Bürgerverein und die Sozialraumkoordinatorin waren sich schnell
einig, dass da etwas geschehen musste. „Der Bildstock soll doch auch
ein Treffpunkt für die Menschen im Viertel sein“, sagt Brigitte
Jantz. Erste Versuche, das Umfeld mit Krokussen ansehnlicher zu
gestalten, waren aber ernüchternd. „Wir konnten sie zwar
einpflanzen, aber ihre Wurzeln drangen nur zwei bis drei Zentimeter
tief in den Boden und sie verkümmerten alsbald“, resümiert Herbert
Clasen vom Bürgerverein den fehlgeschlagenen Versuch, den Standort zu
verschönern.
Hilfe kam vom Unternehmen Ökobau aus Nippes. „Wir haben
vorgeschlagen, Hochbeete aufzustellen“, sagt Johannes Friedrichs,
Geschäftsführer der gemeinnützigen Gesellschaft. Dem Bürgerverein
war klar, dass die Verschönerungsaktion nicht umsonst zu haben war.
Hilfe erhielt er zunächst von der Bezirksvertretung Nippes, die 4.000
Euro für eine weitere Bank zur Verfügung stellte. Unterstützung kam
auch von der Stadt, die mit ihrem Aktivierungsfonds „Starke Veedel
– Starkes Köln“ im Bilderstöckchen drei Jahre lang mit jeweils
10.000 Euro lokale Projekte fördern wird. Auch das Grünflächenamt
beteiligte sich an der Verschönerung des Umfelds, indem es den Ort
von Gestrüpp befreite und säuberte. Zu guter Letzt kam Ökobau dem
Bürgerverein noch finanziell entgegen und überließ ihm die vier
Hochbeete aus hochwertigem Lärchenholz zu einem sozial verträglichen
Preis, wie Johannes Friedrichs betonte.
Auch die Bepflanzung der Hochbeete mit Blumen und Kräutern –
darunter Pfingstrosen, Tränendes Herz, Iris, Sonnenhut und Echinacea
– erledigten Mitarbeiter von Ökobau. „Eigentlich wollten wird das
im Rahmen eines Pflanzfestes vornehmen“, sagt Herbert Clasen. Aber
die Corona-Pandemie habe diesem Ansinnen einen Strich durch die
Rechnung gemacht. „Wir holen das Fest aber später nach“,
verspricht er.Das Projekt, so Brigitte Jantz, diene nicht nur der
Stadtverschönerung. Es sollen damit auch weitere Ziele verfolgt
werden. Zum Beispiel die Aktivierung von Bewohnerengagement. „Wir
suchen nämlich Beetpaten, die sich darum kümmern, dass die Pflanzen
regelmäßig gegossen werden.“ Wer sich dafür engagieren möchte,
kann sich per E-Mail an Clasen@netcologne.de wenden. Durch die
Maßnahmen könne auch die Gemeinschaft beziehungsweise die
Nachbarschaft gestärkt werden, hofft Brigitte Janz. „Es ist jetzt
ein schöner Treffpunkt für die Menschen im Viertel geworden“, sagt
sie. Bleibt nur noch das Problem der Wasserversorgung zu lösen. Bis
jetzt muss das für die Pflanzen unentbehrliche Nass noch in Kübeln
zum Bildstock geschafft werden. „Wir arbeiten aber daran, einen
Wasseranschluss zu bekommen“, sagt Herbert Clasen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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