„... und das in Köln-Nippes“
DB eröffnete ihr umweltfreundlichstes ICE-Werk

Trotz eisiger Kälte und offener Bauweise war es angenehm warm in der Halle. Im Sommer sei es angenehm kühl. Das Zauberwort heißt Geothermie. Die Temperatur des Grundwassers dient zur Klimatisierung der Halle. | Foto: Robels
20Bilder
  • Trotz eisiger Kälte und offener Bauweise war es angenehm warm in der Halle. Im Sommer sei es angenehm kühl. Das Zauberwort heißt Geothermie. Die Temperatur des Grundwassers dient zur Klimatisierung der Halle.
  • Foto: Robels
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Longerich (sr). Ein Zeichen für die Zukunft setzt das neue ICE-Werk
der Deutschen Bahn AG. „Mit dem ersten CO2-neutralen ICE-Werk in
Köln-Nippes stärkt die Deutsche Bahn ihre Vorreiterrolle im
Klimaschutz“, sagte Berthold Huber, Vorstand Personenverkehr
Deutsche Bahn, bei der offiziellen Eröffnung. Es sei ein
Vorreiter-Projekt beim Einsatz zukunftsfähiger Umwelttechnologien.
„Zudem reisen unsere Fernverkehrskunden seit Januar mit 100 Prozent
Ökostrom“, so Huber weiter. Komfort und Verlässlichkeit der
ICE-Züge sollen durch das neue Werk gesteigert werden. Da Köln
ohnehin einer der wichtigsten Schienen-Verkehrsknotenpunkte ist, wäre
hier der richtige Ort für das Werk. Dazu schaffe das Werk 400 neue
Arbeitsplätze.

Der Bau „grüne ICE-Werk“, wie es die DB nennt, hat rund 220
Millionen Euro gekostet, es wurden 105.000 Tonnen Beton verwendet,
500.000 Kubikmeter Erdreich bewegt und dabei 22 Bomben und Granaten
entschärft. Es wurden überwiegend regionale Baustoffe verwendet. Im
laufenden Betrieb soll das Werk CO2-neutral arbeiten und somit 1.000
Tonnen CO2 weniger in die Atmosphäre abgeben. Während der Erkundung
des Erdreichs wurde 12,5 Grad warmes Grundwasser entdeckt, so dass die
Geothermie genutzt werden kann. Strom wird mit Sonnenenergie gewonnen.

Auf die Nutzung von fossilen Brennstoffen soll gänzlich verzichtet
werden. Bis 2050 soll der gesamte Zugverkehr emissionsfrei sein.
Sogenannte Flüsterschienen sorgen dafür, dass die Züge auf leisen
Schienen unterwegs sind. Insgesamt wurden 20Kilometer Gleisanlagen, 47
Weichen, zwei Brücken und eine Personenunterführung erschaffen,
knapp 60.000 Meter Signalkabel verlegt.

Demnächst sollen in dem Neubau an der Longericher Straße alle vier
ICE-Baureihen gewartet, die Instandhaltungskapazitäten am Standort
Köln vervierfacht werden. Bundesweit steigt die Kapazität um zwölf
Prozent, das soll für mehr Qualität und Zuverlässigkeit im
Fernverkehr sorgen.
Somit setzt die Deutsche Bahn AG auf Umwelt- und Klimaschutz, auf
Komfort und Lärmreduzierung. Das begeisterte auch die anwesenden
Politiker. Eigentlich sollte Ministerpräsident Armin Laschet
persönlich zur Eröffnung kommen, aber ihn habe die Grippe erwischt.
Und so kam NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst zur Eröffnung, um die
Deutsche Bahn zu loben. Oberbürgermeisterin Henriette Reker
schwärmte ebenfalls von dem hochmodernen Werk: „...und das in
Köln-Nippes“. Schade nur, dass fast alle danach in ihre großen
Autos stiegen, um sich zu ihrem nächsten Termin fahren zu lassen.
 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

27 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.