Streit um das Umfeld
Denkmalgeschützte Häuser wurden renoviert – Das Umfeld bleibt ...
Nippes - (rs) Zwei der ältesten Häuser im Sechzigviertel sind vor kurzem
liebevoll renoviert worden. Es sind die Häuser Nummer 23 und 25 in
der Sechzigstraße. Laut Gutachten des LVR-Amtes für Denkmalpflege im
Rheinland ist das Haus Nummer 25 sogar ein Initialbau für das gesamte
ehemalige Eisenbahnerviertel. Das Haus habe wohl zunächst alleine an
der Straße gestanden, bevor es in die folgende Bebauung eingegliedert
wurde, sagt Roland Schüler.
„Nachdem die beiden Häuser so aufwendig restauriert wurden und
dafür sogar einen Preis für Handwerk in der Denkmalpflege erhielten,
wäre es doch schön, wenn auch das Umfeld dieser Häuser angepasst
werden könnte“, sagt der engagierte Stadtgeograph. Er hat deshalb
bei der Bezirksvertretung eine Bürgereingabe zur Umgestaltung von
Sechzigstraße Ecke Zonser Straße eingebracht. Das sei ein
notwendiger Schritt gewesen, weil die Stadt bei der Betrachtung der
Situation vor Ort leider die rein verkehrstechnische Brille aufgesetzt
habe. „Sie hat überhaupt nicht wahrgenommen, dass die
Sechzigstraße in diesem Bereich als öffentlicher Raum aufgewertet
und so den beiden unter Denkmalschutz stehenden Häusern gerecht
werden kann“, sagt er. Mit der Bürgereingabe erhofft er sich die
Unterstützung der Bezirksvertretung, um die Stadt doch noch zum
Umdenken zu bewegen.
Um als öffentlicher Raum aufgewertet zu werden, bedarf es nach
Ansicht von Roland Schüler und Baudenkmalpfleger Bernd Kibies nur
einiger weniger Maßnahmen. „An der Ecke Sechzigstraße und Zonser
Straße stehen zwei völlig überflüssige Schildermaste, die wenn
überhaupt viel besser auf der gegenüberliegenden Straßenseite
aufgestellt werden können.“ Dann könnten Verkehrsteilnehmer, die
aus der Zonser Straße kommen, wenigstens sehen, dass die
Sechzigstraße eine Einbahnstraße ist, sagt Bernd Kibies. Dort wo
dieses Schild nämlich jetzt stehe, könne es kaum wahrgenommen
werden. Das habe die Stadt eingesehen und versprochen, die
Schildermaste zu versetzen.
Mit den beiden anderen Anliegen von Bernd Kibies und Roland Schüler
ist die Stadt dagegen nicht einverstanden. Da sei zum einen der
Abfallbehälter, der an der Straßenecke vor dem renovierten Haus
steht und zum anderen eine Parkfläche, sagt Roland Schüler. Die
liege nahe an der Kreuzung müsste eigentlich sowieso aufgrund der
Fünf-Meter Abstandsregelung wegfallen und sei eine Gefahr für den
Straßenverkehr. „Wenn dort ein etwas größeres Fahrzeug abgestellt
wird, kann der gesamte Kreuzungsbereich nur mehr schlecht eingesehen
werden.“ Auf dieser Fläche sollten deshalb besser Abstellanlagen
für Fahrräder aufgestellt werden, ist Bernd Kibies überzeugt. Aber
die Stadt sei offenbar allergisch dagegen, Parkflächen von
Kraftfahrzeugen zu Gunsten von solchen für Fahrräder aufzugeben.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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