Partytime in Nippes
Der Blaue Abend hielt, was er versprochen hatte
Nippes - (rs). Mit dem Quartett „Chanson Trottoir“ hatte die Kaffebude am
Taj Mahal auf dem Wilhelmplatz einen Volltreffer gelandet. Beim Blauen
Abend unterhielten die Musiker mit ihren Liedern mehrere hundert
Besucher, die sich von den Versprechungen der Geschäftsleute auf
Schnäppchen beim Einkaufen, auf Bummeln und Genießen nach Nippes
hatten locken lassen.
Doch nicht nur auf dem Wilhelmplatz war Partytime angesagt.
An der Florastraße unterhielt das Trio „The Okay-Men“ ebenfalls
Dutzende von Flaneuren mit ihrem originellen Moped Surf Sound,
während gegenüber das Lukas-Keller-Trio mit Kontrabass, Saxophon und
Schlagzeug jazzige Musik improvisierte. Ein paar Ecken weiter saß
Willi Does, der Vorsitzende der Emmaus-Gesellschaft Köln, mit seiner
Gitarre vor dem Lädchen am Baudriplatz. Hier hatten seine Mitarbeiter
alles, was irgendwie blau war, hervorgekramt, und Willi Does sang dazu
mit einer an Leonhard Cohen erinnernden Stimme von seiner verflossenen
Liebsten, vom Jahrmarkt in Scarborough.
Der Blaue Abend hatte mit seinen zahlreichen Künstlern wieder einmal
gezeigt, dass man nicht in die Süd- oder die Altstadt fahren muss, um
einen stimmungsvollen Abend erleben zu können. In vergangenen Zeiten
hatte sich Nippes noch als „südstadtfreie Zone“ bezeichnet, um ja
nicht den Verdacht aufkommen zu lassen, dass man auch hier abfeiern
könnte. Das hat sich spätestens mit den Blauen Abenden, die es
bereits seit 2012 gibt, geändert.
Doch es ging nicht nur um Spaß an der Freude. Die Kölner
Freiwilligen-Agentur war für das Büro für
Öffentlichkeitsbeteiligung im Buchladen an der Neusser Straße, bei
Frau Schulze, bei Nippes Optik, Tante Olga, Köln Unverpackt und
Hairdresser On Fire, um die Nippeser nach ihren Anliegen zu befragen.
Die wünschten sich unter anderem mehr Platz für Fußgänger und
Radfahrer, rollatortaugliche Wege in den Parks und eine bessere
Vernetzung von Initiativen und Generationen. Kritisiert wurden
herumliegender Müll und weggeworfene Zigarettenkippen. Die Kölner
Freiwilligen-Agentur versprach, alle Anliegen bei einer öffentlichen
Veranstaltung am 1. Oktober von 18.30 bis etwa 20.30 Uhr im
Altenberger Hof (Mauenheimer Straße 92) vorzustellen und darüber zu
diskutieren, wer was zur Verwirklichung dieser Anliegen unternehmen
könnte.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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