Bilderstöckchenblues
Der eine und der andere Ralf

Ein Duo Ralf Koxholt (l.) und Ralf Lorenzen-Klein spielt Kölschen Blues mit Texten aus ihrer alten Heimat in den alten Zeiten. | Foto: Schriefer
  • Ein Duo Ralf Koxholt (l.) und Ralf Lorenzen-Klein spielt Kölschen Blues mit Texten aus ihrer alten Heimat in den alten Zeiten.
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BILDERSTÖCKCHEN - (rs). Wie die legendären Blues Brothers aus dem gleichnamigen
Kult-Film von John Landis aus dem Jahre 1980 sehen Ralf Lorenzen-Klein
und Ralf Koxholt nicht gerade aus. Sie tragen keine Sonnenbrillen und
haben sich auch nicht in etwas zu kleine schwarze Anzüge gezwängt.

Der eine Ralf, der in dem Duo die Texte schreibt und singt, hat
immerhin ein paar Piercings im Gesicht. Der andere sieht auch nicht so
aus wie der Bilderstöckchen-Kraat, über den sie ein Lied geschrieben
haben. Aber er sei in der Kindheit der gewesen, vor dem die Nachbarn
ihre Kinder gewarnt hätten: „‚Du spielst aber nicht dem dem
Koxholts-Jung!‘ haben die immer gesagt“, erinnert sich Ralf
Koxholt, der Gitarrist der Band. Beide Ralfs sind in Bilderstöckchen
aufgewachsen, wohnen aber heute in Neuss.

Bilderstöckchen sei aber immer noch die Heimat ihrer Herzen, sagen
sie. Obwohl beide ihre Jugend in dem schnuckeligen zwischen Ehrenfeld
und Nippes gelegenen Viertel verbracht haben, lernten sie sich erst im
vergangenen Jahr kennen. „Ich hatte eine Annonce aufgegeben, dass
ich einen Gitarristen suche“, sagt Lorenzen-Klein, der in
verschiedenen Bands gesungen hat. Koxholt, der auch gerade mal ohne
Band dastand, hat geantwortet, und die beiden Ralfs habe sich ganz
schnell zusammen gefunden und die „Bilderstöckchen Blues
Büggele“ gegründet. „Wir waren uns sofort einig, dass wir
Kölschen Blues spielen und außer ein paar Cover-Versionen von
unseren Lieblingsliedern lieber eigene Songs schreiben wollen“, sagt
Lorenz-Klein. „Purple Rain“ von Prince ist eines dieser
Lieblingsliedern. Koxholt und Lorenzen-Klein haben aus dem
Purpur-Regen „Ich stonn im Rähn“ gemacht. Das sei schon ein
Gänsehaut-Lied, sagt Koxholt. „Vor allem wenn das Publikum
mitsingt, kribbelt es.“

In ihren Liedern singen sie vom Mädchen aus der Escher Straße mit
den roten Haaren, die ein bisschen blass um die Nase war, vom Kraat
aus dem Bilderstöckchen und eben auch davon, wie es ist, wenn man mal
schwach geworden und fremd gegangen ist und deshalb jetzt im Regen
steht. Ein bisschen autobiografisch sei das schon, geben sie zu.
„Aber hauptsächlich möchten wir an die Zeiten erinnern, in denen
man noch für 20 Pfennig seine Freundin von einer Telefonzelle aus
anrufen konnte.“  Sie seien halt bekennende „Alt-Zeitler“, sagt
Koxholt, die ihre Augen und Herzen aber nicht vor der Gegenwart
verschließen würden. „Deshalb haben wir gerade ein Lied über
Obdachlose geschrieben und in der Alten Feuerwache im Agnes-Viertel
auch ein Benefiz-Konzert für eine Obdachlosen-Organisation gegeben.
„Wir singen aber auch über das Mädchen, dass nur auf sein Handy
schaut und deshalb vor eine Wand läuft“, sagt Lorenzen-Klein.

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