Auf unsicherem Boden
Der Weg zum nächsten Supermarkt wird oft zum Hindernislauf

Seniorenvertreter Herbert Clasen hat sich dafür eingesetzt, dass der Garten der DRK-Wohnanlage Pohlmannstraße jetzt auch nach Schließung des Gemeinschaftsraumes der Begegnungsstätte erreichbar ist. | Foto: Schriefer
  • Seniorenvertreter Herbert Clasen hat sich dafür eingesetzt, dass der Garten der DRK-Wohnanlage Pohlmannstraße jetzt auch nach Schließung des Gemeinschaftsraumes der Begegnungsstätte erreichbar ist.
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Nippes - (rs). Direkt neben der Senioren-Wohnanlage des DRK-Kreisverbandes
Köln in der Pohlmannstraße in Niehl liegt ein schmaler Streifen
Wildnis. Ungepflegte Sträucher wucherten über den Bürgersteig und
verstreuten ihr Laub. Wenn es regnete, wurde der Weg von der
DRK-Wohnanlage zur KVB-Haltestelle Nesselrodestraße, der an dem
Streifen Wildnis vorbeiführt, für Senioren gefährlich. Leicht
konnten sie auf dem Laub ausrutschen. Sie wechselten daher lieber die
Straßenseite. Aber auch das ist nicht ganz einfach für ältere
Menschen, besonders wenn sie auf Rollatoren angewiesen sind.

„Ich habe die Stadt über diese Gefahrenstelle informiert“, sagt
Seniorenvertreter Herbert Clasen. Die habe aber zunächst abgewunken
und behauptet, dass es sich um ein Privatgrundstück handele. Nicht
überall, wo es grün ist, sei auch das Grünflächenamt zuständig,
habe man ihm mitgeteilt. „Ich habe aber herausgefunden, dass der
kleine verwahrloste Flecken eindeutig ein städtisches Grundstück
ist“, sagt Clasen. Das habe die Stadt dann auch einsehen müssen,
und das Grünflächenamt habe jemanden geschickt, das Gestrüpp zu
entsorgen.
Was jetzt noch fehle, sei eine Beleuchtung auf der Seite der
Pohlmannstraße, auf der die Senioren am leichtesten zur Amsterdamer
Straße und zum nächstgelegenen Supermarkt gelangen. „Eine
Straßenlaterne wurde zugesagt, sie soll noch in diesem Monat
aufgestellt werden“, sagt Clasen.

Seniorenvertreter

Das Beispiel an der Pohlmannstraße zeigt, wie sehr Senioren auf
aufmerksame Seniorenvertreter wie Herbert Clasen angewiesen sind. Denn
überall auf den Bürgersteigen der Stadt lauern Gefahren. Einmal
fehlt eine ausreichende Straßenbeleuchtung, ein anderes Mal
versperren falsch abgestellte Autos den Weg oder werden schlecht
verlegte Pflastersteine zu Stolperstellen. Senioren, besonders wenn
sie auf Rollatoren oder gar Rollstühle angewiesen sind, haben es
nicht leicht, sich in der Stadt zu bewegen. Herbert Clasen sieht es
als eine seiner Aufgaben an, die Stadt auf solche Missstände
aufmerksam zu machen.
Damit ist er nicht allein, denn für jeden Stadtbezirk werden fünf
Seniorenvertreter gewählt. Ihre Aufgabe ist es auch, die Interessen
der älteren Generation gegenüber politischen Gremien und allen, für
Senioren wichtigen Einrichtungen wahrzunehmen. Sprecherin der
Seniorenvertretung in Nippes ist Hedwig Krüger-Israel, Herbert Clasen
wurde zum stellvertretenden Sachverständigen für Seniorenpolitische
Fragen in der Bezirksvertretung gewählt.

Treffpunkte für Senioren

Neben der Seniorenvertretung soll sich auch ein Seniorennetzwerk mit
Treffpunkten möglichst in allen Ortsteilen um die Belange der
älteren Mitbürger kümmern. „Solche Treffpunkte gibt es zurzeit
aber nur in Longerich im Pfarrheim der Gemeinde Heilig Geist, im Take
Five und in Lucky‘s Haus im Bilderstöckchen“, sagt Herbert
Clasen. In Nippes habe die Kirche in der Yorkstraße einen gut
besuchten Seniorentreff eingerichtet, und in Niehl gebe es die
Begegnungsstätte Pohlmannstraße. Diese sei montags bis donnerstags
von neun bis 17 Uhr und freitags von neun bis 15 für alle
Interessierten geöffnet. Angeboten werden dort Gymnastik, Spiele, ein
täglicher Mittagstisch ab halb zwölf und mittwochs und freitags
Frühstück.
Aber selbst hier hat Herbert Clasen den Finger in eine Wunde legen
müssen. „Es gibt im Inneren der Wohnanlage einen eigentlich
hübschen Außenbereich mit Bänken, Spieltischen und Lauben“, sagt
er. Zu erreichen gewesen sei der aber nur über den Gemeinschaftsraum.
„Wenn dort aber um 17 Uhr die Türen geschlossen wurden, konnte
niemand mehr in die Außenanlage gelangen. Er habe das angesprochen
und außer einer Renovierung der Anlage auch erreichen können, dass
nun zumindest die Bewohner der DRK-Wohnanlage in ihren Garten über
ein abschließbares Tor gelangen können.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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