Erinnerungen wach gerockt
Die Coverband „Bushfield“ half den Senioren auf die Beine

Die Sozialbetriebe Köln wagten im Seniorenzentrum Riehl ein Experiment. Zum ersten Mal veranstalteten sie ein Rockkonzert mit der Band „Bushfield“. | Foto: Schriefer
  • Die Sozialbetriebe Köln wagten im Seniorenzentrum Riehl ein Experiment. Zum ersten Mal veranstalteten sie ein Rockkonzert mit der Band „Bushfield“.
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RIEHL - (rs). Ein Rockkonzert für Senioren sei sicher ein Experiment, gab
Tina Damm von den Sozialbetrieben Köln zu. „Aber die Rolling Stones
sind ja auch nicht mehr die Jüngsten und rocken immer noch.“

Die Veranstaltungsleiterin des Städtischen Seniorenzentrums
Köln-Riehl – selbst Sängerin in der Soulband Talking Loud – hat
das Experiment gewagt und zum ersten Mal ein Rockkonzert im
SBK-Festsaal organisiert. „Ich versuche unser Freizeitangebot an die
Bedürfnisse unserer Bewohner anzupassen“, sagte Tina Damm. Dass
auch ein Rockkonzert von ihren Senioren angenommen werden, war zwar
nicht selbstverständlich, aber auch nicht unwahrscheinlich.
„Schließlich werden ja auch unsere Ü-80 Partys immer gut
besucht.“ Die Heimleitung zu überzeugen, sei nicht schwer gewesen.
„Das Rockkonzert sollte ja nicht die üblichen Veranstaltungen mit
Schlagern, Bingo und Eierlikörchen ersetzen, sondern unser Angebot
erweitern“, sagte Tina Damm. Sie lag mit ihrem Vorschlag auch
goldrichtig, denn kaum hatte sie dieses besondere Freizeitvergnügen
angekündigt, flatterten auch die ersten Anmeldungen auf ihren
Schreibtisch. „Insgesamt haben sich 170 Bewohner des
Seniorenzentrums für das Konzert angemeldet.“
Tina Damm musste also nur noch eine geeignete Band finden. „Ich habe
eine gesucht, die für solide Rock-Musik bekannt ist“, sagte die
Veranstaltungsleiterin. Gefunden hat sie „Bushfield“, eine Band
aus Holweide, die sich nach der Buschfeldstraße benannt hat, wo sie
2002 gegründet wurde. Die Band, die mit einer üppigen Besetzung –
zwei Gitarristen, einem Bassisten, einem Schlagzeuger, einem
Keyboard-Spieler und einem Sänger – auftrat, überzeugte mit
solider Rockmusik, zu der auch einige der Senioren ihre Hüften rollen
ließen.
Im Seniorenzentrum Live-Musik anzubieten sei mal eine Abwechslung,
sagte Peter Frommberger. „Beim nächsten Mal bin ich garantiert
wieder dabei.“ Auch Rita Friedrichsen freute sich auf die Rocker.
„Jetzt geh ich einen abrocken“, hatte sie sich vorgenommen und
machte sich nach der Übertragung des Bundesligaspiels ihrer
Lieblingsmannschaft 1. FC Köln mit dem Rollator zum Festsaal auf den
Weg. Im Prinzip gut aber zu laut, war dagegen Erna Rosenbergers
Kommentar zum Senioren-Rockkonzert. Deshalb blieb sie auch lieber im
Foyer des Festsaals und hörte der Musik durch die geschlossene Türe
zu. „Aber ich habe sogar einige Stücke gekannt, zum Beispiel Black
Magic Woman von Santana.“ Neu für sie werden hingegen die beiden
Eigenkompositionen „Wedder“ und „Bin allein“ von Bushfield
gewesen sein, deren Mitglieder sowie die drei Ur-Rolling Stones Mick
Jagger, Keith Richard und Charly Watts auch bereits im Oldie-Alter
sind.

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RAG - Redaktion

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