Ein letzter Segen
Die Evangelische Gemeinde Weidenpesch nahm Abschied

Die Seelsorger der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Mauenheim-Weidenpesch nahmen Abschied von der Erlöserkirche, die einem Neubau weichen muss. | Foto: Schriefer
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Weidenpesch - (rs) „Siehe, ich mache alles neu“, steht auf einem knapp zehn
Meter langen Banner, das am Kirchturm der Erlöserkirche hängt. Doch
um etwas neu zu machen, muss erst etwas Altes weichen. Das Alte, das
ist in diesem Fall die Erlöserkirche in Weidenpesch. Sie wird durch
einen Neubau ersetzt, der dann das alleinige Zentrum der Evangelischen
Kirchengemeinde Köln-Mauenheim-Weidenpesch sein wird. Bislang konnten
die Mitglieder der Gemeinde abwechselnd in der Erlöserkirche und der
Philipp-Nicolai-Kirche in der Nibelungenstraße ihrem Glauben
nachgehen.

Es habe sich in den vergangenen Jahren gezeigt, dass die Gemeinde
dringend eine größere Kindertagesstätte braucht, sagte
Superintendent Markus Zimmermann, der gemeinsam mit den Pfarrerinnen
Susanne Zimmermann und Ina Schlarp die Gemeinde betreut. „Das
Presbyterium hat deshalb prüfen lassen, welches unserer beiden
Zentren für eine Erweiterung der Kindertagesstätte am ehesten in
Frage kommt“, sagte er. Die Entscheidung sei auf dasjenige in
Weidenpesch gefallen. „Auf dem Gelände der Erlöserkirche können
wir am besten unser zukünftiges Pfarrzentrum mit einer Kirche, einer
Kindertagesstätte, der Verwaltung der Gemeinde sowie einigen
Wohnungen errichten.“ Dasjenige der Philipp-Nicolai-Kirche sei
dafür zu klein, und es könne auch nicht erweitert werden.

Damit zügig mit dem von Architekt Joel Harris geplanten Neubau
begonnen werden kann, wurde die Erlöserkirche jetzt entwidmet.
Spätestens 2021 soll in der neuen Kirche der erste Gottesdienst
gefeiert werden.

Die Mitglieder der Gemeinde erhielten aber noch einmal die
Gelegenheit, sich von ihrem Gotteshaus zu verabschieden. Eine
Fotoausstellung erinnerte an die Geschichte der Kirche, die Anfang der
50-er Jahre aus Trümmersteinen erbaut wurde und eigentlich nur ein
Provisorium sein sollte. Wer wollte, konnte noch ein Selfie machen und
sich mit mehr oder weniger kräftiger Stimme am „Rudelsingen für
Jung und Alt“ mit dem Gitarristen André Schmidt beteiligen.
Endgültig verschlossen wurde die Erlöserkirche nach dem
Entwidmungsgottesdienst unter der Leitung der drei Seelsorger.

Im Anschluss daran zogen alle Gemeindemitglieder gemeinsam zu Fuß zur
Philipp-Nicolai-Kirche in der Nibelungenstraße, die in den kommenden
Jahren das Zentrum der Evangelischen Kirchengemeinde
Köln-Mauenheim-Weidenpesch sein wird. Sein Schicksal aber steht
bereits geschrieben. „Wir werden das Grundstück unserer Kirche in
Mauenheim zur Finanzierung unseres Neubaus veräußern“, sagte
Superintendent Markus Zimmermann. Von der Philipp-Nicolai-Kirche werde
nur die Orgel übrig bleiben. „Die werden wir nach Weidenpesch holen
und blicken zuversichtlich in die Zukunft.“

Die Seelsorger der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Mauenheim-Weidenpesch nahmen Abschied von der Erlöserkirche, die einem Neubau weichen muss. | Foto: Schriefer
Am Turm der Erlöserkirche wurde ein Banner mit dem Spruch „Siehe, ich mache alles neu“ entrollt. | Foto: Schriefer
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