Endpunkt des Grüngürtels aufgewertet
Die Flittarder Aue im Sitzen betrachten
Niehl - (rs). Wo die Bremerhavener Straße auf den Niehler Damm stößt, endet
die Allee, auf der Fußgänger entspannt am Rhein entlang flanieren
können. Wer an diesem Viereck verweilt, kann nur noch seinen Blick
hinüber zum üppigen Grün der Flittarder Aue schweifen lassen. Auch
nicht schlecht. Von links stehlen sich abends allerdings die Lichter
der Bayer-Werke in die Aussicht. Bislang war das alles nur im Stehen
zu betrachten. Und den Platz, an dem der Äußere Grüngürtel an den
Rhein stößt, musste sich der Flaneur auch noch mit einer
Litfaßsäule teilen. Doch dank der Kölner Grünstiftung und des
Amtes für Landschaftspflege und Grünflächen sind diese Zeiten
Vergangenheit. „Wir haben diesen Endpunkt des auf Anregung des
ehemaligen Kölner Oberbürgermeisters Konrad Adenauer in den 20er
Jahren geplanten Grüngürtels jetzt aufgewertet“, sagt Joachim
Bauer, der stellvertretende Leiter des Amtes.
Mit etwa 800 Hektar ist der Äußere Grüngürtel die größte
städtische Grünfläche. Die Fläche am Niehler Damm misst gerade
einmal etwa 80 Quadratmeter. Kein Platz für einen Kiosk oder ein
Café, aber einer für zwei im rechten Winkel zueinander aufgestellte
Bänke und eine kleine Rasenfläche allemal. Die Umgestaltung dieses
Plätzchens hat vor drei Wochen Ausbilder Dirk Schaar mit einer
Handvoll Auszubildender in Angriff genommen. Darunter auch drei, für
die das ihre erste Aufgabe war. Gemeinsam mit zwei Auszubildenden im
zweiten Lehrjahr und zwei Gesellen haben sie das Mini-Projekt geplant
und durchgeführt.
„Zur Vorbereitung gehörte auch, dass wir uns erst einmal den Plan
der an dieser Stelle verlegten Leitungen besorgt haben“, sagt Dirk
Schaar. Denn dort steht auch ein kleiner Trafokasten, und nicht zum
ersten Mal hätten wichtige Stromleitungen bei Aushubarbeiten
beschädigt werden können, „wenn wir den Leitungsplan nicht vorher
studiert hätten“, sagt der Ausbildungsleiter. Wer beim Amt für
Landschaftspflege und Grünflächen ausgebildet wird, komme eben mit
wesentlich mehr Gewerken in Berührung, als bei einem kommerziellen
Garten- und Landschaftsbaubetrieb“, bestätigt Joachim Bauer.
Das sieht auch Yvonne Groß, eine der Auszubildenden, so. „Wir haben
ganz unterschiedliche Aufgaben gehabt, mussten die Fläche, auf der
die Bänke stehen sollten, 30 Zentimeter tief ausheben, danach ein
hundertprozentig ebenes Fundament anlegen und darauf die Platten
verlegen.“ Auch eine für Gartenbauer und Landschaftspfleger
typische Arbeit wartete auf die Auszubildenden. „Wir haben Rasen
eingesät, und den müssen wir in den kommenden Wochen noch wässern
und pflegen“, sagt Yannick Jüde, der gerade erst mit seiner
Ausbildung begonnen hat.
Es gehöre zum Prinzip des Amtes, die Auszubildenden so früh wie
möglich an die praktische Arbeit heranzuführen, sagt Joachim Bauer.
„Das zahlt sich aus, unsere Auszubildenden gehören zu den
Besten.“ Der Flaneur wird es dem Amt danken, kann er doch jetzt am
Endpunkt des Grüngürtels seine Beine ausstrecken und den Blick auf
die Flittarder Aue in aller Ruhe genießen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.