Senioren und Jugend an der Dose
Die Graffiti-Omas vom Bilderstöckchen
Da dürfte so mancher Passant im Bilderstöckchen kürzlich gestaunt haben: Am helllichten Tag sprühte eine Handvoll Senioren gemeinsam mit Jugendlichen bunte Graffitis an Betonpfeiler. Ja, dürfen die das denn?
von Roland Schriefer
Bilderstöckchen. Die erste, die am Pfeiler unter der Hochbahn der KVB auf die hohe Leiter stieg, war Uta Behnisch (74). „Ich habe mit einem Herz angefangen“, sagt sie. Doch das war nur der Startpunkt für ein von bunten Farben sprühendes Bild, das die Senioren gemeinsam mit den Jugendlichen geschaffen haben: einen Reißverschluss, der den Zusammenhalt zwischen den Generationen symbolisieren soll.
Die kunterbunte Aktion war natürlich legal und eine gemeinsame Veranstaltung der Kolping Hochschule für Gesundheit und Soziales, des Seniorennetzwerks Nippes, des Caritasverbandes sowie der „Mittwochsmalern“ vom Offenen Treff „Lucky`s Haus“ des Sozialdienstes Katholischer Männer. Die Leitung des Projekts hatte der Profi-Künstler Martin Scholz vom Graffitishop „Onkel Dose“. „Mittwochsmaler“ Julian Mundt zeigte sich wie alle Beteiligten begeistert von der Sprayer-Aktion: „Unsere Erfahrung war, dass Jung und Alt wie Yin und Jang sind. Sie ergänzen sich.“
Das sieht Tobias Müller ähnlich. Der Leiter des Studiengangs Gerontologie, Gesundheit & Care an der Kolping Hochschule: „Unser generationenübergreifendes Gemeinschaftsprojekt bietet nicht nur für meine Studierenden einen großen Mehrwert.“ Die Aktion und der Austausch habe bei allen Beteiligten viel bewegt und eine Reflexion über das Altsein und das Altwerden angestoßen.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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