Kunst und Kultur
Die kleine Galerie SichtArten öffnet Mitte Mai
Nippes - (rs) Künstler sind darauf angewiesen, dass sie ihre Arbeit, sei es
Musik, Theater oder Malerei, möglichst vielen Menschen zeigen
können. Damit verdienen sie ihren Lebensunterhalt. Das geht aber seit
einigen Wochen schon nicht mehr. Denn Ansammlungen von mehr als zwei
Menschen sind nicht erlaubt. Museen und Theater sind geschlossen,
Konzerte abgesagt. Das soll sich jetzt langsam wieder ändern, und
zumindest Museen dürfen wieder öffnen.
Bildende Künstler, die in der Mehrzahl in finanziell eher prekären
Umständen leben, können nur Einnahmen erzielen, wenn sie ihre
Arbeiten auch zeigen können. Das gelingt am ehesten mit Eröffnungen
von Ausstellungen. In der kleinen Galerie SichtArten in der
Sechzigstraße hat es solche Vernissagen seit einigen Wochen nicht
mehr gegeben. „Wir haben sogar unsere Jubiläumsausstellung
ausfallen lassen müssen“, sagt Inge Bisping-Groß, eine der drei
Künstlerinnen der Produzentengalerie, die von ihr, Saziye Arslan und
Michaela Hof gegründet worden war, um in erster Linie eigene Arbeiten
zu zeigen. Die Galerie sollte aber von Anfang an auch eine Plattform
für die Arbeiten anderer Künstler sein. Für einen vergleichsweise
geringen finanziellen Aufwand können Künstler dort die
Räumlichkeiten anmieten und ihre Arbeiten ausstellen. So bietet die
Galerie SichtArten auch Künstlern, die nicht von einer Galerie
vertreten werden, die Möglichkeit, ihre Arbeiten zu zeigen und wenn
möglich auch zu verkaufen.
Doch das Covid 19 Virus hat ihnen zumindest für das Jahr 2020 einen
dicken Strich durch die Rechnung gemacht. „Wir haben vorläufig alle
Ausstellungen und auch die Offenen Ateliers und den Blauen Abend im
September abgesagt“, sagt Michaela Hof. Bald soll es jedoch kleine
Lockerungen geben, denn am 13. Mai wird die Galerie wieder geöffnet.
„Von Mitte Mai an können uns Kunstliebhaber mittwochs und
donnerstags jeweils von 16 bis 18 Uhr wieder besuchen“, verspricht
Inge Bisping-Groß. Geöffnet wird die Galerie natürlich nur unter
Einhaltung der geltenden Hygienevorschriften und damit nur für
höchstens zwei Besucher auf einmal.
Es ist zumindest ein kleines Licht am Horizont für Bildende
Künstler, dass sie ihre Arbeiten wieder einigen Kunstliebhabern
zeigen und eventuell etwas verkaufen können. Denn Künstler hat die
Pandemie besonders hart getroffen. Sie haben kein Kurzarbeitergeld
erhalten, weil sie Solo-Selbstständige sind. Zu Beginn der Pandemie
war ihnen von der Landesregierung zwar eine unbürokratische
Unterstützung zugesagt worden, die aber inzwischen eingeschränkt
wurde. Sie gelte nur für betriebliche Ausgaben nicht aber für den
Lebensunterhalt, heißt es. Für den könnten sie ja Grundsicherung
beantragen, wird empfohlen.
Sie hätten wegen der Pandemie aber keineswegs aufgegeben, sondern
weiter gemacht, sagt Inge Bisping-Groß. „Ich male sogar mehr als
sonst.“ Auch für Bildende Künstler sei das Internet eine gute
Möglichkeit, Arbeiten zu zeigen. Daher hätten sie alle auch eine
Homepage, auf der sie ihre neuesten Werke präsentieren könnten.
„Das ist aber kein Alternative zu Ausstellungen“, sagt sie. Denn
ein im Internet veröffentlichtes Foto könne das wahre Gesicht eines
Bildes nicht zeigen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.