Marzipan macht es möglich
Die KVB spenden 1.000 Euro an „Nippes Museum"
Nippes - (rs) Beim Klimastraßenfest auf der Neusser Straße sollte es vor
allem um Klimaschutz, Energieeinsparung und Urbanität gehen. Dort war
aber auch ein „Marzipan Creator“, ein Zuckerbäcker, um es einmal
altmodisch auszudrücken. Im Auftrag der Kölner Verkehrsbetriebe
hatte Clemens Brinkmann nach den Wünschen der Besucher des
Straßenfestes Figuren aus Marzipan, darunter Affen, Drachen,
Einhörner und Schildkröten, also so ziemlich alles, was da kreucht
und fleucht, aus der süßen Zucker-Mandel-Masse modelliert. Wer sich
eine dieser kleinen Köstlichkeiten mit nach Hause nehmen wollte,
musste zwei Euro zahlen. „Am Ende des Tages hatte unser Marzipan
Creator 150 Figuren modelliert, und wir hatten 1.000 Euro in der
Marzipan-Kasse“, sagt KVB-Projektleiterin Marion Densborn.
Diese Summe brachte sie jetzt zum „Nippes Museum“, einem Projekt
des Vereins Jugendhilfe und Schule, Mitglied des Paritätischen
Wohlfahrtsverbandes. „Wir möchten mit unserer Spende nicht die
barmherzigen Samariter spielen, sondern vielmehr diese Gemeinschaft
unterstützen, die hier mit viel Liebe und gefüllt mit Leben
entstanden ist, und wir möchten das Nippes Museum damit auch ein
bisschen bekannter machen“, sagt Marion Densborn.
Einrichtungsleiter Wolfgang Zaschke freute sich über die Spende, die
ein kleiner Beitrag sei, um das Nippes Museum am Leben zu erhalten.
„Unser Bedarf beträgt etwa 300.000 Euro im Jahr“, sagt er.
240.000 Euro seien finanziert. „Es fehlen uns jedes Jahr 60.000
Euro, jetzt sind es nur noch 59.000.“ Mit der Spende könnte
Bastelmaterial angeschafft werden oder aber das beste Haustier von
Nippes, die „nordische Seespinne“ gefüttert werden. Sie sei
pflegeleicht, sagt Wolfgang Zaschke und könne auch mit „Likes“
auf Facebook aufgepäppelt werden, wo sie bereits 1.000 Freunde habe.
Abgesehen vom für die Jugendkultur unverzichtbaren Auftreten der
nordischen Seespinne in den sozialen Medien kümmert sich das 1988
eingerichtete Nippes Museum, zu dessen Projekten sich jedes Jahr mehr
als 300 Kinder aus ganz Köln anmelden, um die Integration von Kindern
mit Migrationshintergrund. „Wir machen das mit einem bewussten
Akzent auf die außerschulische Bildungsförderung, sozusagen mit dem
„Nippes“ der Erziehung, den kleinen, feinen Dingen, die zu einer
wirksamen Selbstbestimmung führen“, sagt der Museumsdirektor.
Vereinfacht ausgedrückt bietet das Nippes Museum den Kindern die
Möglichkeit, sich losgelöst von schulischen Zwängen mit ihren
Möglichkeiten auszudrücken. „Dabei erfahren wir Geschichten, die
Pädagogen niemals erfahren würden“, ist Wolfgang Zaschke
überzeugt. Ein Blick auf die Bilder, die im Nippes Museum ausgestellt
sind, bestätigt seine Aussage. Hier werden Bilder gezeigt, die
manchmal schöne, manchmal auch grausame Geschichten erzählen. „Wir
öffnen damit auch Schatzkisten für Pädagogen, weil sie in den
Bildern Geschichten erfahren, die sie noch nicht kannten, zum Beispiel
über Flucht und Vertreibung“, sagt der Leiter des Nippes Museums.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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