Mundraub erlaubt
Die Sozialbetriebe Köln laden am Lachemer Weg zum Naschen ein

Ties Kollenrott, Thomas Burkhardt und Dennis (v.l.) sorgten gemeinsam dafür, dass die Pflanzen des Essbaren Lachemer Weges in Hochbeete umgetopft wurden. | Foto: Schriefer
  • Ties Kollenrott, Thomas Burkhardt und Dennis (v.l.) sorgten gemeinsam dafür, dass die Pflanzen des Essbaren Lachemer Weges in Hochbeete umgetopft wurden.
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Longerich - (rs) Wer den Lachemer Weg in Richtung des Dr. Dormagen-Guffanti Hauses
der Sozialbetriebe Köln einschlägt, kommt an grünen Tonnen vorbei.
Darin wachsen Kräuter, Salate, Gurken und Knoblauch. „Von dem, was
hier wächst, kann sich jeder bedienen, der zu uns kommt“, sagt Ties
Kollenrott. Seit fünf Jahren betreut der Mitarbeiter der
Sozialbetriebe Köln den „Essbaren Lachemer Weg“, der bislang aus
zehn Bottichen mit allerlei Kräutern und Gemüse besteht.

Bislang, denn jetzt sei die Zeit für etwas Neues gekommen, sagt der
Mentor des Essbaren Lachemer Weges. Die Kräuter gediehen und
verdarben in den vergangenen Jahren in runden Bottichen aus grünem
Plastik, die entlang des Weges zum Dr. Dormagen-Guffanti Haus
aufgestellt waren. Das ändert sich jetzt. Plastik sei out, sagt Ties
Kollenrott. „Wir tauschen die Plastikkübel gegen Hochbeete aus Holz
aus, die von Wolfgang Enaux aus unserer Holzwerkstatt gebaut worden
sind“, sagt er. Hochbeete deshalb, damit sich auch die
Rollstuhlfahrer an den Pflanzen erstens satt sehen und eventuell auch
satt essen können. Außerdem könnten dann die Hunde nicht mehr auf
den Salat pinkeln, sagt Ties Kollenrott.

Das Projekt Essbarer Lachemer Weg sei sowohl für die Bewohner der
Sozialbetriebe Köln als auch für die Nachbarn aus der Umgebung ins
Leben gerufen worden. Jeder sei willkommen, etwas zu pflücken oder
etwas zu pflanzen, sagt Ties Kollenrott. „Wir nehmen gerne auch
Tipps von Nachbarn an, die uns helfen, unser Projekt weiter zu
verbessern.“

Er hat den Essbaren Lachemer Weg strikt als ökologischen Kreislauf
angelegt. Gedüngt wird mit dem, was die Schafe der Sozialbetriebe
unter sich lassen. Pestizide kommen hier nicht zum Einsatz. Die Erde
für die Hochbeete wird aus Kompost der Umgebung des Lachemer Weges
gewonnen. „Das ist alles Bio hier“, sagt Ties Kollenrott.
Außerdem sei es ein Inklusionsprojekt, das auf die Interaktion mit
der Nachbarschaft abzielt, sagt er. „Die Kräuter, Obst- und
Gemüsepflanzen wachsen im öffentlichen Raum, und Menschen mit und
ohne Behinderungen erhalten die Möglichkeit, einander beim Anbau bei
der Pflege und der Ernte kennen zu lernen.“

Damit das gemeinsame Umtopfen der Pflanzen aus den Plastikkübeln in
die Hochbeete nicht allzu lange dauert, haben die Sozialbetriebe Köln
sich auch die Unterstützung der Suchtberatung des Diakonischen Werkes
Köln gesichert. „Bei einem solchen Projekt helfen wir gerne“,
sagt Suchberaterin Barbara Anton, die gemeinsam mit ihrer Kollegin
Andrea Naujoks die Ärmel hochkrempelte und tief in die kompostierte
Erde griff, um den Pflanzen in den Hochbeeten ein neues Zuhause zu
schaffen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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