Hochhäuser und Segelboote
Edgar Brons zeigt in Nippes eine Auswahl seiner Werke
Nippes - (rs) Edgar Brons war früher einmal Gebrauchsgrafiker. Als solcher hat
er wie am Fließband unter anderem Fix-und-Foxy-Comics produziert.
„Das ist mir irgendwann alles zu viel geworden“, sagt er. Seit er
sich vom Berufsleben verabschiedet hat, arbeitet er frei, wenngleich
sich seine berufliche Vergangenheit auch in seinen künstlerischen
Arbeiten nicht verleugnen lässt. In der Galerie SichtARTen sind seine
freien Arbeiten jetzt bis zum 28. Februar zu sehen. „Es ist ein
Querschnitt meiner Bilder aus den letzten Jahren, den ich hier
zeige“, sagt er. Darunter befinden sich farbintensive abstrakte
Gemälde, in denen er sich aber nicht ganz vom Gegenständlichen
losgelöst hat: Stadtlandschaften, Segelboote, phantasievolles
Meeresgetier, komische Stühle und andere verrückte Dinge wie
fliegende Mohrrüben. Und immer wieder, wie zufällig eingestreut,
grafische Elemente, Kreise und Linien. Eine Arbeit fällt besonders
aus dem Rahmen. Es ist ein abgetragener Hausschuh, der so verdreht
ist, dass er wie das Gesicht einer Madonna aussieht. „Ich fand es
einfach zu schade, meinen alten Hausschuh wegzuwerfen“, sagt Edgar
Brons. Er hebt ihn deshalb nun bereits seit mehr als 30 Jahren in
einem Rahmen hinter einem lockeren Drahtgeflecht auf und hat ihn in
den Status eines Kunstwerkes erhoben.
Das Experimentieren mit Dingen, Farben und Formen würde das Chaos in
seinem Kopf ein wenig ordnen, sagt Edgar Brons. „Ich finde es
spannend, kein fertiges Bild im Kopf zu haben und nicht realistische
Hintergründe bis ins letzte Detail zeichnen zu müssen, so wie ich es
in meinen Comics machen musste.“ Ob man in den von ihm gemalten
verschachtelten Häuserschluchten leben möchte, sei dahingestellt.
Sie sich anzuschauen, lohnt sich aber allemal.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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