Bedürfnissen gerecht werden
Ehrenamtler und städtische Bedienstete tauschten sich aus

Moderiert von Peter Wattler-Kugler (rechts), sprachen Monika Bosbach vom Deutschen Roten Kreuz und Niels Freund vom Caritas-Verband für die Stadt Köln über die Flüchtlingsarbeit im Kölner Norden. | Foto: Dröge
  • Moderiert von Peter Wattler-Kugler (rechts), sprachen Monika Bosbach vom Deutschen Roten Kreuz und Niels Freund vom Caritas-Verband für die Stadt Köln über die Flüchtlingsarbeit im Kölner Norden.
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NIPPES - (cd). Seit vor etwa zwei Jahren in vielen Vierteln des Kölner
Nordens Flüchtlingsunterkünfte entstanden, sind zahlreiche Bürger
in örtlichen Willkommensinitiativen organisiert, die die
Geflüchteten ehrenamtlich betreuen. Dabei kommen sie zwangsläufig
mit den hauptamtlichen Stellen in Berührung, die für Betreuung und
Versorgung der Geflüchteten zuständig sind, und nicht immer klappt
die Zusammenarbeit dabei reibungslos. Um dies zu verbessern, hatte das
„Forum für Willkommenskultur“, gemeinsam mit Ralf Mayer, dem
Amtsleiter des Nippeser Bürgeramts, Haupt- und Ehrenamtliche unter
der Überschrift „Wir schaffen das – aber nur gemeinsam” zu
einer gemeinsamen Veranstaltung eingeladen.

Nach der Vorstellungsrunde fanden sich die Teilnehmer in kleineren
Gruppen zusammen. Auch wenn die Gruppen sich einzelnen Aspekten, wie
Schulbildung für Kinder, Zugang zum Arbeitsmarkt und der kulturellen
Verständigung widmeten, berichteten die Teilnehmer doch oft von den
gleichen Problemen. „Es geht oft darum, wie sich die Erwartungen der
Ehrenamtler, der Hauptamtler und auch der Flüchtlinge mit einander in
Einklang bringen lassen”, sagte Ralf Mayer. Viele Ehrenamtler etwa
seien zu Beginn ihres Engagements hochmotiviert, Angebote für die
Geflüchteten zu entwickeln, seien jedoch auch schnell frustriert,
wenn ihre Projekte aufgrund langer Bearbeitungszeiten in den Ämtern
stecken blieben, oder weil ihr Angebot von den Flüchtlingen kaum wahr
genommen werde. “Wir sind für die Ansprüche der Flüchtlinge noch
zu arbeitsteilig organisiert”, räumte ein Mitarbeiter des Amts für
Wohnungswesen ein. Im Gegensatz zu den Ehrenamtlern könnten sich die
in den Ämtern Beschäftigten jedoch keine einzelnen Personen heraus
picken, um diesen zu helfen, sondern müssten alle gleich behandeln.
„Am Ende steht die Frage, wie können wir gemeinsam Angebote
entwickeln, die den Bedürfnissen der Geflüchteten gerecht
werden?”, fasste Mayer zusammen.
In vielen Fällen seien den Akteuren auf der lokalen Ebene zwar die
Hände gebunden, da wichtige Entscheidungen auf Bundesebene getroffen
würden. Eine mögliche Lösung für Verständigungsschwierigkeiten
sei jedoch eine Plattform des Austauschs, die für Ehrenamtler und
Hauptamtler gleichermaßen als Anlaufstelle dienen und Übersicht
über die Zuständigkeiten liefern könne. Nicht zuletzt sollten auch
die Geflüchteten selbst in die Arbeit eingebunden werden, um ihren
Bedarf besser bedienen zu können.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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