Müll, Ratten und Gestank

Eine Ekel-Ecke im Veedel

In Mauenheim liegt unübersehbar ein ekliger Müllhaufen, der anwächst. Das Problem: Niemand tut was dagegen.

von Hans-Willi Hermans

Mauenheim. Zuerst lag da ein kaputter Kühlschrank, später kamen ein vergammelter Teppich, zerfledderte Bücher, Pizza-Kartons und dann sogar ungeöffnete Fleisch-Pakete aus dem Supermarkt hinzu. Eklig ist gar kein Ausdruck. „Ich traue mich kaum hinzusehen“, sagt Nadège Mortier-Rauch, die ganz in der Nähe wohnt.„Immer, wenn Freunde aus Frankreich zu Besuch sind, sagen sie: ,Mein Gott, wie sieht es denn bei euch aus.‘“
Seit ungefähr zwei Jahren sammelt sich Müll auf der kleinen Brachfläche kurz vor der Einmündung der Siegmundstraße in die Friedrich-Karl-Straße.

Die Fläche ist der verwilderte Außenbereich des ehemaligen Eiscafés an der Ecke, das seit etwa vier Jahren geschlossen ist. Im vergangenen Dezember wurde es Mortier-Rauch zu bunt. Sie rief bei den Abfallwirtschaftsbetrieben (AWB) an, beim dritten Versuch erhielt sie eine Auskunft: „Die sagten mir, dass sie nicht zuständig sind, weil es sich um ein Privatgelände handelt.“
Also eine Sache für das städtische Ordnungsamt, doch die bisherigen Anrufe blieben ebenfalls folgenlos. Man werde sich darum kümmern, habe man ihr versichert, erzählt Nadège Mortier-Rauch: „Ich habe das Gefühl, die wollten mich nur vertrösten.“

Vermutlich, denn „das Ordnungsamt wird nur aktiv, wenn eine Gefahr für die öffentliche Ordnung beziehungsweise eine Gesundheitsgefährdung besteht“, wie Simone Winkelhog vom Presseamt der Stadt auf Anfrage von Express – Die Woche mitteilte. „Für die Entfernung von Müll auf einem Privatgrundstück ist der/die Eigentümer*in verantwortlich.“

Doch der Besitzer der Brachfläche ist bisher nicht erreichbar. Sehr zum Ärger der Nachbarschaft. „Der geht nicht ans Telefon“, berichtet ein Anwohner, der neben dem Müllhaufen wohnt. Dabei werde es höchste Zeit, der Unrat lockt ungebetene Besucher und Ungeziefer an: „Wir hatten schon Mäuse und Ratten im Treppenhaus.“