Es dauert mal wieder
Eine schnelle Lösung für den Bahnhof Longerich ist nicht in Sicht
Longerich - (rs) Nachdem sich unlängst die Partei der Grünen in der
Bezirksvertretung Nippes zur Zukunft des Longericher Bahnhofs
geäußert hatte, hat sich nun auch der Landtagsabgeordnete Andreas
Kossiski von der SPD zu Wort gemeldet. Sein Fazit ist ernüchternd:
„Erneut wird der Kölner Norden abgehängt“, sagt er.
Der S-Bahnhof in Köln-Longerich sei nicht barrierefrei und in die
Jahre gekommen. „Schon seit langer Zeit ist das immer wieder ein
brisantes Thema, denn ältere Menschen, Menschen mit Einschränkungen
oder Familien können diese Haltestelle nicht benutzen.“ Er habe
bereits zahlreiche Gespräche organisiert, bei denen die Bürgerinnen
und Bürger ihren Unmut direkt an die Deutsche Bahn, den
Verkehrsverbund Rhein-Sieg, die KVB und die Stadt weitergeben konnten.
Im Juni dann der scheinbare Lichtblick: NRW-Verkehrsminister Hendrik
Wüst unterschrieb das Projekt zur Modernisierungsoffensive für 17
Bahnhöfe im Rheinland, darunter auch den für den Bahnhof in
Köln-Longerich. Er habe daraufhin eine Kleine Anfrage gestellt, so
Andreas Kossiski, wann denn der Bahnhof verbindlich modernisiert
werde. Der Minister habe am 9. Oktober zwar die Anfrage beantwortet,
das Ergebnis sei aber ernüchternd. Minister Hendrik Wüst habe
nämlich erklärt, dass das Land NRW nicht Vertragspartner sei und er
daher nur die Antworten des „Nahverkehr Rheinland (NRV)“
widergeben könne. Zum jetzigen Zeitpunkt könne er keine Angaben
machen, alleine die Planung betrage drei bis vier Jahre, so die
Aussage des Ministers. Unklar sei zudem, ob nicht auch noch einmal
zwei bis drei Jahre für ein Planfeststellungsverfahren eingeplant
werden müssen. Zudem müssten auch Ausschreibungen der Bauleistung
erfolgen. Die Bauzeit würde dann in etwa zwei Jahre dauern.
Schnell werde den Bürgerinnen und Bürgern also nicht geholfen, sagt
Andreas Kossiski. Ganz im Gegenteil, es könnte noch fast ein
Jahrzehnt dauern, bis der Bahnhof fertig modernisiert und barrierefrei
ist. Hierzu erklärt der Landtagsabgeordnete: „Alle verantwortlichen
Stellen beweisen zum wiederholten Mal: die Stadt endet für sie am
Militärring.“ Die Aussagen des NRW-Verkehrsministers seien ein
weiterer Schlag ins Gesicht all derer, die auf barrierefreien
öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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