Fußläufige Versorgung
Einzelhandelsversorgung im Bilderstöckchen soll besser werden

Im Stadtteil Bilderstöckchen sollen möglichst bald wieder mehr Einzelhandelsgeschäfte öffnen können. | Foto: Schriefer
  • Im Stadtteil Bilderstöckchen sollen möglichst bald wieder mehr Einzelhandelsgeschäfte öffnen können.
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Bilderstöckchen - (rs) Einig sind sich die Mitglieder der Bezirksvertretung (BV) Nippes
nur darüber, dass die Einzelhandelsversorgung in Bilderstöckchen
katastrophal ist. Sie hatten auf ihrer Sitzung im April Franka Klocke
vom Amt für Stadtentwicklung und Statistik gebeten, das
Einzelhandels- und Zentrenkonzept der Stadt (EHZK) vorzustellen. Doch
das Ergebnis ihres Referates war ernüchternd. Durch die
Fortschreibung des EZHK werde die Situation in Bilderstöckchen nicht
verbessert, so das Fazit der meisten Bezirksvertreter, obwohl die
Idee, dass das EHZK zu einer fußläufigen, wohnortnahen Versorgung
führen müsse, mittlerweile auch beim Amt für Stadtentwicklung
angekommen ist. Zumindest hatte das Franka Klocke als Zielsetzung
postuliert. Doch sie schränkte auch sogleich einiges ein. Gesteuert
durch das EHZK werde nur der großflächige Einzelhandel ab 800
Quadratmeter. Nicht erfasst seien Vergnügungsstätten deren Steuerung
nur durch ein Vergnügungsstätten-Konzept oder einen entsprechenden
Bebauungsplan erfolgen könne. Auch würden Wochenmärkte nicht vom
EHZK berücksichtigt, sondern müssten vom Markt-Amt gesteuert werden.
Das Amt für Stadtentwicklung sei durchaus bemüht, einen
Vollversorger im Stadtteil anzusiedeln, so Franka Klocke. „Das ist
durch das EHZK nicht ausgeschlossen, da dieses ja eine
satellitenartige Nahversorgung ermöglicht.“

Die Mehrzahl der Bezirksvertreter war sich einig, dass der Rat die
Fortschreibung des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes für die Stadt
als städtebauliches Entwicklungskonzept unter Berücksichtigung und
Abwägung der Ergebnisse einer Öffentlichkeitsbeteiligung
beschließen solle. Doch müsse die konsequente Umsetzung des
fortgeschriebenen EHZK auch weiterhin vom Konsultationskreis
Einzelhandel Köln (KEK) als Beratungsgremium begleitet werden. Zur
Erfassung der mittelfristigen Auswirkungen der Corona-Pandemie und den
dadurch bedingten städtebaulich-funktionalen Folgen soll der Rat den
Einzelhandelsbesatz nach etwa zwei Jahren im Kölner Stadtgebiet
erneut überprüfen. Hierbei solle der Fokus insbesondere auf der
Entwicklung der ausgewiesenen Geschäftszentren liegen. Neben einer
Vollerhebung der Handelsbetriebe sei eine systematische
Leerstanderhebung sowie die Untersuchung der digitalen Sichtbarkeit
der stationären Einzelhandelsbetriebe erforderlich.

Wichtig war den meisten Bezirksvertretern, dass im EZHK bestimmte
Kriterien erfüllt werden. So beschlossen sie, dass der motorisierte
Individualverkehr nicht erzeugt, sondern möglichst vermeidbar gemacht
und stattdessen die Erreichbarkeit für zu Fuß gehende und
Radfahrende gefördert werden soll. Auch dürfe kleinflächiger
Einzelhandel nicht behindert werden. Im EHZK sollten alle möglichen
Weichen gestellt werden, um Spielhallen und andere
Glücksspielstätten zu verhindern.

Für den Stadtteil Bilderstöckchen wünschen sich die
Bezirksvertreter, dass es dort möglich wird, einen Vollsortimenter
anzusiedeln. Dazu sollten mögliche Einschränkungen bezüglich seiner
örtlichen Lage aufgehoben werden. Gefördert werden soll für den
Stadtteil auch die Einrichtung eines Wochenmarktes. Die Auswirkungen
auf den Klimaschutz durch das EHZK seien allerdings nicht positiv,
sondern nur neutral, so die Meinung der Bezirksvertreter.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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