Kapitäninnen der Freiheit
Erinnerungen an einen Aufstand gegen Fremdherrschaft

Mischi Steinbrück hat mit einem kleinen Büchlein an drei Frauen erinnert, die sich vor 200 Jahren am Aufstand der Griechen gegen die osmanische Fremdherrschaft beteiligt hatten. | Foto: pri
  • Mischi Steinbrück hat mit einem kleinen Büchlein an drei Frauen erinnert, die sich vor 200 Jahren am Aufstand der Griechen gegen die osmanische Fremdherrschaft beteiligt hatten.
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Nippes - (rs) „Freiheit oder Tod“ – so lautete der Aufruf, den der
Metropolit Germanos von Patras der Überlieferung nach am 25. März
1821 gefunden haben soll, um den Aufstand seiner Landsleute gegen die
Fremdherrscher zu segnen. Damit begann heute vor 200 Jahren der
Freiheitskampf der Griechen gegen die osmanischen Besatzer, der den
Weg zu einem griechischen Nationalstaat ebnen sollte. Dem Aufruf sind
ganz unterschiedliche Gruppen von Kämpfern gefolgt. Auf den Inseln
der Ägäis zum Beispiel habe sich der Widerstand in der Schicht der
überaus reichen Handelsherren und Reeder entwickelt, sagt die Wiener
Schauspielerin, Sängerin und Autorin Mischi Steinbrück, die seit
1970 in Nippes lebt. Darunter seien auch drei Frauen gewesen, drei
Kapitäninnen, denen sie jetzt mit ihrem Bühnenprogramm
„Kapitäninnen der Freiheit“ und einem parallel dazu erschienenem
kleinen Büchlein ein Denkmal setzt. Mischi Steinbrück hat sich
bereits Anfang der 90er-Jahre mit dem Freiheitskampf der Griechen
beschäftigt. Zum einen mit Liedern des Rembetiko, des griechischen
Blues, der sich in den 30er-Jahren aus einer Mischung griechischer
Volkslieder und osmanischer Musiktradition entwickelte. Zum anderen
mit musikalischen Bühnenprogrammen über den Komponisten Mikis
Theodorakis und mit Rundfunksendungen etwa über das Bild der Frauen
im griechischen Volkslied. Jetzt erinnert Mischi Steinbrück mit ihrem
Bühnenprogramm „Kapitäninnen der Freiheit“ und dem im
Eigenverlag erschienen Büchlein mit Liedtexten und poetischen
Erläuterungen an die „Bouboulina“, die „Manto“ und die
„Domna“, drei stolze, tapfer kämpfende Frauen.

„Ich habe mich mit meinem szenisch-lyrischen Bühnenprogramm der
drei bekanntesten dieser selbstbestimmten
Unabhängigkeitskämpferinnen angenommen“, sagt die Autorin des
Buches. Das wenige, das sie in Griechisch-Wikipedia über sie habe
lesen können, habe sie so begeistert, dass sie daraus literarische
Porträts schuf, die durch ihre sprachliche Rhythmik der Dramatik der
Lebensläufe dieser drei Frauen gerecht werden sollen. Der Ruf dieser
mutigen, kämpfenden Frauen habe damals bis Europa gereicht, sagt
Mischi Steinbrück. Die berühmtesten von ihnen seien sogar von
französischen Malern porträtiert worden. „Es ist zu vermuten, dass
die Nachrichten über diese Frauen das damalige Frauenbild in Europa
entscheidend beeinflusst haben.“

Überall in Griechenland, aber auch bei Griechinnen und Griechen im
Ausland, wird das 200-Jahr-Jubiläum der griechischen Revolution
ganzjährig mit dem Losungswort „Nie wieder Diktatur“ gefeiert.
Dazu passt auch das Büchlein „Kapitäninnen der Freiheit“ mit
Liedtexten im Original und der Übersetzung sowie lyrischen Porträts,
die auch einen Bezug zum Heute herstellen.

Die Termine mit dem Bühnenprogramm „Kapitäninnen der Freiheit“
von Mischi Steinbrück, das noch ausführlicher und farbiger über die
Geschichte der drei Frauen erzählt, können unter
www.mischi-steinbrueck.de eingesehen werden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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