Sozial-Betriebe-Köln profitieren von ökologischen Projekt
Erste Ergebnisse vorgestellt
Riehl - (rs). Mit seinem Team aus der Werkstatt der Sozial-Betriebe-Köln
(SBK) hat Gärtner Ralph Schlüter am Rande der grünen Mitte des
weitläufigen Riehler Geländes eine Streuobstwiese mit fünf
Obstbäumen und heimischen Blumen angelegt. Es ist das erste von
weiteren, noch folgenden Projekten zur Förderung der Artenvielfalt,
die sich die Trägerin der Riehler Heimstätten vorgenommen hat.
Parallel zur Streuobstwiese haben die Gärtner auch einen kleinen
Baum-Lehrpfad angelegt, drei Bienenstöcke angesiedelt und ein
ökologisches Hochbeet für Salate, Kräuter und Gemüse vorbereitet.
Die SBK sind eines von 13 Unternehmen aus Köln, die sich im
vergangenen Jahr um das Projekt „Ökoprofit“ des Umweltamtes der
Stadt beworben haben. Jetzt wurden mit den „Natur-Nischen Riehl“
die ersten Ergebnisse vorgestellt.
Mit „Ökoprofit“ ist nicht gemeint, mit ökologischen Maßnahmen
finanzielle Profite zu erzielen. Es gehe vielmehr darum, dass
Unternehmer*innen ihre Ressourcen einsetzen und ihre Prozesse
optimieren, um durch nachhaltiges Wirtschaften den Klimaschutz in der
Stadt zu unterstützen, hatte Umweltdezernent Harald Rau das Projekt
beschrieben. Geleitet wird das Projekt von Annette Boms vom Umwelt-
und Verbraucherschutzamt. Sie hat ein breit aufgestelltes Netzwerk
kompetenter Partner geschaffen, die sich in einem sogenannten
Lenkungskreis zusammengefunden haben, um die teilnehmenden Unternehmen
in jeder Phase des Projektes mit ihrem individuellen Fachwissen zu
unterstützen. Dazu zählen neben der EffizienzAgentur NRW die
Technische Hochschule Köln, die Handwerkskammer zu Köln, die
Industrie- und Handelskammer zu Köln, die Kreishandwerkerschaft
Köln, die KölnBusiness Wirtschaftsförderung GmbH, die Cologne
Business School und auch die RheinEnergie AG.
Bei den SBK hat die Stadt mit ihrem Projekt quasi offene Türen
eingerannt. Denn vor allem auf dem Gelände des Behindertenzentrums
Dr. Dormagen-Guffanti bestehen bereits ökologische Nischen mit einer
vielfältigen und weitläufigen Grünanlage, alten Obstwiesen, einem
Insektenhotel, einem Teich, Scherrasenflächen mit altem Baumbestand,
Obstgang, Hühner-Hof, ein barrierefreier Garten, ein Spielplatz, eine
Spielwiese und vieles mehr.
„Wir erleben gerade eine neue Phase der Pflege älterer und
behinderter Menschen, indem wir ihnen die Möglichkeit geben, ihr
Natursein zu erkennen und zu leben“, sagte Margarethe Wrosek,
Leiterin des Behindertenzentrums Dr. Dormagen-Guffanti. Das werde
durch die Einbeziehung der Menschen in die Abläufe der Natur
erreicht. „Wir glauben, dass Natur und Mensch nicht voneinander zu
trennen sind und betrachten die Verbindung zur Natur auch als eine
neue Heilmethode.“
Das Projekt Natur-Nischen Riehl soll nicht nur die Artenvielfalt
stärken, so Claudia Klessing, Projektleiterin von Ökoprofit der SBK.
„Es soll auch Ort und Anlass für Begegnungen und Austausch zwischen
Bewohnern, Betreuern und Menschen aus dem Riehler Veedel sein.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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