Staksig auf langen Beinen
Erste Trampeltier-Geburt seit 15 Jahren im Kölner Zoo

Bereits nach zwei Stunden stand das Jungtier selbstständig.  | Foto: Werner Scheurer
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  • Bereits nach zwei Stunden stand das Jungtier selbstständig.
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Riehl - Vorgestern kam im Kölner Zoo ein männliches Trampeltier (Camelus
ferus bactrianus) auf die Welt. Es ist das erste Jungtier dieser Art
seit 2003, das in Köln geboren wurde.

Mutter „Charlotte“ kam Ende 2016 aus dem Zoo Dortmund an den
Rhein. Vater ist der alteingesessene Hengst „Iwan“. Die
Geburtsuhrzeit des Fohlens war 9.45 Uhr. Der Zoo hatte bereits
geöffnet, sodass einige Besucher live dabei waren. Nach zwei Stunden
stand das Jungtier selbstständig. Vier Stunden nach der Geburt trank
es erstmals laut schmatzend bei der Mutter.

Ausgewachsene Trampeltiere erreichen eine Körperlänge von bis zu
drei Metern und ein Stockmaß von bis zu 250 Zentimetern. Das Gewicht
kann 600 Kilogramm betragen. Hengste werden deutlich größer und
schwerer als Stuten. Die Kamelhöcker sind Fettspeicher. Bei der
chemischen Verwertung des Fettes wird Wasser frei, sodass die Höcker
indirekt auch als Wasserspeicher fungieren.

Das lange und wollige Fell der Trampeltiere ist meistens von
dunkelbrauner, rotbrauner oder weißer Farbe. Im Frühjahr kommt es
zum Fellwechsel. Der Körper ist sehr massig, der lange Hals endet in
einem schlanken Kopf. In Anpassung an den Wüstenlebensraum sind die
Nasenlöcher verschließbar. Die Augen sind durch sehr lange Wimpern
vor Sand geschützt. Die Oberlippe ist wie bei allen Kamelartigen
gespalten. Zu den Kamelartigen zählen neben den Trampeltieren auch
die einhöckrigen Dromedare, dazu noch die Lamas, Vikunjas, Guanakos
und die Alpakas. Unter den Füßen haben Trampeltiere breite Sohlen,
mit denen sie im Sand nicht so schnell einsinken können. Kamele
erreichen eine Geschwindigkeit von etwa 15 Stundenkilometer. Sie
bewegen sich im Passgang fort. Das heißt, dass die Beine einer
Körperseite zugleich bewegt werden. Dadurch wirkt der Kamelgang
schaukelnd.

In freier Wildbahn leben Trampeltiere in kleinen Herden von bis zu 20
Tieren. Sie werden von einem Leithengst angeführt. Trampeltiere
können sowohl Hitze von über 50 Grad als auch Kälte von nahezu
minus 30 Grad Celsius vertragen. Die Wildform ist heute fast
ausgerottet. Trampeltiere als Haustiere gibt es dagegen in Nordafrika,
dem Nahen Osten oder Innerasien noch millionenfach.

Die Tragezeit dauert bei Trampeltieren etwa 13 Monate. Das Weibchen
bringt dabei nur ein Jungtier zur Welt. Geboren wird im Stehen.
Bereits nach einem halben Tag können Jungtiere der Mutter folgen –
so war es auch vorgestern im Kölner Zoo. Es wird etwa ein ganzes Jahr
durch die Mutter gesäugt. Ausgewachsen sind Trampeltiere dann nach
rund fünf Jahren. Beim Aufwachsen können die Besucherinnen und
Besucher des Kölner Zoos dem Jungtier gerne zuschauen! Ab sofort darf
das kleine Hengstfohlen bei günstigem Wetter an die frische Luft!

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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