Verkehrsberuhigung
Es gibt kaum Chancen auf baldige Maßnahmen auf der Graseggerstraße
Longerich - (rs) Die Situation auf der Grasegger Straße war Thema einer Aktuellen
Stunde in der Sitzung der Bezirksvertretung. Mitglieder der
Bürgerinitiative konnten darstellen, wie unerträglich in ihren Augen
die Verkehrssituation in ihrer Straße geworden ist. Beantragt hatte
die Aktuelle Stunde Horst Baumann, der Vorsitzende der SPD-Fraktion.
„Wir lieben unser Heilig Geist-Krankenhaus“, sagte er. Aber es
gebe leider auch negative Auswirkungen durch die Erweiterung des
Angebotes, besonders seit es eine Notfall-Ambulanz für den gesamten
Kölner Norden nur noch dort gebe.
Der Parkdruck auf der Grasegger Straße sei unerträglich geworden,
berichteten zwei in der Bürgerinitiative engagierte Anwohner den
Bezirksvertretern und anwesenden Mitgliedern der Verwaltung, darunter
auch Joachim Bauer, stellvertretender Leiter des Amtes für
Landschaftspflege und Grünflächen. Die Grasegger Straße sei durch
die vielen dort abgestellten Pkw zu einem Flaschenhals geworden,
sagten sie. „Wir haben Ängste, dass da mal ein Krankenwagen nicht
mehr durchkommt.“ Laut einer Umfrage, die von der Bürgerinitiative
durchgeführt wurde, hätten zwei Drittel der Anwohner bestätigt,
dass sich die Verkehrssituation übel verschlimmert habe.
Das Problem des Verkehrs in der Grasegger Straße ist nicht neu. Seit
längerem wird darüber diskutiert, wie die Kuh vom Eis geholt werden
kann. Das Krankenhaus hatte zum Beispiel eine Erweiterung ihres
Parkhauses angeregt, das Projekt aber wieder fallen lassen. „Weil
die Stadt im Vorfeld vom Investor ein Verkehrskonzept verlangt hat“,
vermutet Horst Baumann. Das sei aber nicht der einzige Grund gewesen,
warum die Erweiterung wieder von der Agenda genommen wurde, sagte
Fabian Fischer, kaufmännischer Direktor des Heilig
Geist-Krankenhauses. „Unser Parkhaus hat einfach genügend
Kapazitäten, es ist niemals ganz ausgelastet“, berichtete er in der
Aktuellen Stunde. Auch durch die Notfallpraxis würden täglich
höchstens 45 Patienten mehr zu ihnen kommen, sagte er. „Das
verkraftet unser Parkhaus.“ Für die Mitarbeiter seien auf dem
Klinikgelände bereits zusätzliche Parkflächen geschaffen worden.
Geprüft werde derzeit auch, ob man ihnen auch ein
Fahrrad-Leasing-Angebot machen könne. Er sei aber dennoch unbedingt
für eine weitere Zufahrt zum Krankenhaus, sagte Fabian Fischer. Ob
diese eventuell über die Straßen Simonskaul und Ginsterpfad geführt
werden könne, wurde Joachim Bauer, stellvertretender Leiter des Amtes
für Landschaftspflege und Grünflächen, gefragt. „Der Ginsterpfad
ist landschaftliches Schutzgebiet. Ich schließe das absolut aus“,
bremste er die Erwartungen.
Kai Lachmann, Abteilungsleiter Bau und Unterhaltung beim Amt für
Straßen und Verkehrstechnik, schloss sogar aus, dass irgendetwas
geändert werden müsse. Die Verkehrssituation in der Grasegger
Straße sei 2018 untersucht worden, sagte er. „Sie ist unkritisch,
es gibt zur Zeit keinen besonderen Bedarf, dort etwas zu
unternehmen.“
Bärbel Hölzing von der Fraktion der Grünen schlug dagegen immerhin
die Einführung von Anwohnerparken vor, um den Parkdruck von den
Anwohnern zu nehmen. Dem konnte sich auch Winfried Steinbach von der
SPD anschließen. „Die Leute wollen alle dicke SUV fahren, aber
einen Euro fürs Parkhaus wollen sie nicht ausgeben.“
Letztlich einigten sich die Bezirksvertreter darauf, die Lösung der
Verkehrssituation rund um das Heilig Geist-Krankenhaus an einen Runden
Tisch zu delegieren, der nach Aschermittwoch einberufen werden soll.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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