Streit um Niederländer Ufer
Fußgänger und Radfahrer müssen sich am Niederländer Uf ...

Für junge Menschen und rücksichtsvolle Sonntagsradler ist der Weg wohl auch ohne Markierungen sicher zu nutzen. Für Senioren und Berufsfahrradpendler allerdings nicht immer ungefährlich. | Foto: Schriefer
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  • Für junge Menschen und rücksichtsvolle Sonntagsradler ist der Weg wohl auch ohne Markierungen sicher zu nutzen. Für Senioren und Berufsfahrradpendler allerdings nicht immer ungefährlich.
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Riehl - (rs) Es kann so einfach sein. Bis zum Zoo sind am Niederländer Ufer
Rad- und Gehweg deutlich sichtbar voneinander getrennt. Dort haben die
Fußgänger optisch einen eigenen Bereich auf dem Weg, der zusätzlich
durch eine 30 Zentimeter breite Mittellinie in zwei Bereiche
aufgeteilt ist. Der Weg wird dann nördlich des Zoos schmaler, und
bald besteht er nur noch aus einem etwa 3,50 Meter breiten
asphaltierten Weg, den sich Fußgänger und Radfahrer nach Lust und
Laune teilen müssen.

„Das ist aber genau der Abschnitt des Niederländer Ufers, der am
häufigsten von den Senioren, die in den Riehler Heimstätten der
Sozialbetriebe Köln wohnen, benutzt wird“, sagt Seniorenvertreter
Herbert Clasen. Und die hätten besonders häufig Grund zur Klage
wegen sogenannter rasender Radfahrer. „Weil es keinerlei
Markierungen gibt, die den Rad- vom Fußweg trennen, ergeben sich hier
besonders für ältere Fußgänger immer wieder gefährliche
Situationen.“

Der Seniorenvertreter und die Riehler Interessengemeinschaft haben
beim Runden Tisch der Senioren aus Riehl deshalb ein Bürgerbegehren
formuliert, das bis heute knapp zweihundert Bürger unterschrieben
haben. Doch die Stadt hat das Begehren rundweg abgelehnt. Bei dem Weg
am Niederländer Ufer handele es sich um einen gemeinsamen Rad- und
Gehweg, der von Radfahrenden in beide Richtungen benutzt werden darf,
hat der Ausschuss für Anregungen und Beschwerden argumentiert. „Da
aber dieser Weg nur eine Breite von vier Metern aufweist, kann eine
Trennung in Rad- und Gehweg nicht regelkonform umgesetzt werden“,
heißt es in der Begründung. Denn gemäß den Empfehlungen für
Radverkehrsanlagen müsse ein Zweirichtungsradweg eine Mindestbreite
von zweieinhalb Metern aufweisen.

Herbert Clasen hält das für einen schlechten Witz. Die asphaltierte
Fläche sei am Niederländer Ufer zwar nur 3,55 Meter breit, aber
links und rechts betrage der Abstand zu den Bäumen jeweils 1,40
Meter. „Wenn man diese Fläche mit einbezieht, dann reicht das doch
allemal für eine Trennung von Rad- und Gehweg.“ Deshalb sei er
jetzt vor den Beschwerdeausschuss gegangen, sagt Herbert Clasen. Aber
der habe eine Veränderung ebenfalls abgelehnt und dies damit
begründet, dass der Rad- und Gehweg entlang des Niederländer Ufers
vor einigen Monaten erst umfassend saniert worden sei, und weitere
Maßnahmen derzeit nicht geplant seien. Stattdessen sei die Polizei
über die mangelnde Rücksichtnahme durch einzelne Radfahrer
informiert und im Rahmen der personellen Möglichkeiten um die
Überwachung durch sogenannte Fahrradstreifenpolizisten gebeten
worden.

Herbert Clasen hält es für einen unsinnigen Vorschlag, die Polizei
mit solchen Aufgaben zu betrauen. „Man kann stattdessen die Fläche
des Weges verbreitern, man kann die Radbindung aufheben, so dass
Radfahrer den Weg nicht mehr wie bisher benutzen müssen, und man kann
entsprechende Schilder aufstellen“, schlägt er alternativ vor.
Bleibt im Moment nur noch die Möglichkeit, dass sich die
Bezirksvertretung Nippes des Problems annimmt. Denn die Gestaltung der
Radwege läge ja in der Verantwortung der Bezirksvertretung, sagt
Bezirksbürgermeister Bernd Schößler.

Wenn eine Stadt mehr Menschen dazu bewegen möchte, vom Auto auf das
Fahrrad zu steigen, sollte sie entsprechend Radwege schaffen, auf
denen auch schnell gefahren werden kann.

Für junge Menschen und rücksichtsvolle Sonntagsradler ist der Weg wohl auch ohne Markierungen sicher zu nutzen. Für Senioren und Berufsfahrradpendler allerdings nicht immer ungefährlich. | Foto: Schriefer
Seniorenvertreter Herbert Clasen hat die Breite des Rad- und Gehweges entlang des Niederländer Ufers ausgemessen. | Foto: Schriefer
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