Vergnügliche Kreuzfahrt
Gesellschaftskreis präsentierte „Kölsch Kabarett"

Brigitte Lamprecht (r.) und Ursula Hensel standen nicht nur als Kreuzfahrtgäste „Brunhilde“ und „Uschi“ auf der Bühne, sondern auch als „Animateusen“. | Foto: Mielke
  • Brigitte Lamprecht (r.) und Ursula Hensel standen nicht nur als Kreuzfahrtgäste „Brunhilde“ und „Uschi“ auf der Bühne, sondern auch als „Animateusen“.
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Mauenheim - (pm) Wenn zwei Damen fortgeschrittenen Alters, noch dazu ein „echt
kölsches Mädchen“ und eine leicht affektierte Düsseldorferin,
gemeinsam auf Kreuzfahrt gehen und an Bord der Männerwelt
nachstellen, sich durch die verschiedenen Buffets futtern und dem
bordeigenen Fitnessprogramm unterziehen, dann haben sich die beiden
viel zu erzählen. Ihnen dabei zuzuhören, ist eine ziemlich amüsante
Angelegenheit.

Brigitta Lamprecht alias „Brunhilde“ und Ulrike Hensel alias
„Ursula Underberg“ aus Düsseldorf schafften es innerhalb von
Sekunden, ihr Publikum im Pfarrsaal von St. Quirinius „mit ins
Boot“ zu holen. Dabei hatten die beiden Dampfplauderinnen sogar
jeweils eine Doppelrolle zu erfüllen, denn auch zwei
„Animateusen“ gewährten den Zuschauern tiefe Einblicke in den
Kreuzfahrtalltag auf der „MS Schabracke“, liebevoll-boshaft auch
„Mumien-Schlepper“ oder „Geronten-Dampfer“ genannt. Schon zu
Beginn des Abends wurden die Mitreisenden im Saal darüber informiert,
dass statistisch „nur“ jeder fünfte von ihnen als
„Kollateralschaden“ über Bord gehen würde. Da keine
Rettungsringe an Bord seien („Das trägt auf!“), waren für das
Publikum also zunächst Schwimmübungen angesagt. Wenn schon
untergehen, dann mit Stil, also wurde schon einmal heftig darüber
gestritten, wer, in Anlehnung an die legendäre Szene aus
„Titanic“, die Rolle von Kate Winslett und Leonardo Di Caprio
übernehmen könnte. Lästereien über die penetranten Mitreisenden,
insbesondere „et Lore us Nippes“, Klischees wie die Koketterien
beim Captains-Dinner oder touristische Massenabfertigung und amouröse
Abenteuer beim Landausflug sorgten ebenso für Heiterkeit wie der eine
oder andere sprachliche Fehlgriff (Matthias-Filet statt Matjes-Filet
oder Tsunami-Schinken statt Serano-Schinken).

Besonders überzeugten Brigitte Lamprecht und Ursula Hensel mit ihren
Gesangseinlagen, die, mal stimmgewaltig, mal charmant schmachtend,
weder vor Opernarie noch italienischem Schlager haltmachten. Spontan
und mit einem sicheren Gespür für Situationskomik gelang es ihnen,
das „Gesellschaftsphänomen Kreuzfahrt“ für einen humoristischen
Rundumschlag zu nutzen, bei dem wirklich alle ihr Fett wegbekamen –
nicht nur die Herren der Schöpfung.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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