Große Kunst von kleinen Leuten
Grundschüler haben sich Niehl angeschaut

Kinder der GGS Halfengasse präsentierten die Ergebnisse ihrer künstlerischen Auseinandersetzung mit Niehl, die mal mit einem lächelnden, mal mit einem ernsten Auge gelungen ist. | Foto: Schriefer
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  • Kinder der GGS Halfengasse präsentierten die Ergebnisse ihrer künstlerischen Auseinandersetzung mit Niehl, die mal mit einem lächelnden, mal mit einem ernsten Auge gelungen ist.
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NIEHL - (rs) „Große Geheimnis Schule“ haben Kinder aus der dritten und
vierten Klasse der GGS Halfengasse ihre Lehranstalt getauft. Geheim
waren nämlich bislang die Geschichten, Gedichte, Fotografien,
Collagen, Postkarten und Trickfilme, die sie ein Schuljahr lang über
ihren Stadtteil angefertigt haben. Jetzt war es aber vorbei mit der
Geheimniskrämerei. Denn was die Kinder im Laufe des vergangenen
Schuljahres geschaffen hatten, offenbarten sie den staunenden Augen
der Öffentlichkeit, die von Schulleiter Johannes Köper und den
Eltern der kleinen Künstler repräsentiert wurde.

Und die wunderten sich nicht schlecht über die vielen Talente ihres
Nachwuchses. Denn diese hatten lustige kleine Reime geschrieben. Zum
Beispiel über die Frau aus Niehl, die sei ja so nett, aber auch ein
bisschen fett. Sie hatten sich mit der Historie des Stadtteils
augenzwinkernd auseinandergesetzt - die Katzengasse in der Nähe des
Rheins, da seien früher immer ganz viele Katzen gewesen, um die
Fische zu fressen – und haben sogar eine Serie von 28 Postkarten mit
künstlerisch verfremdeten Ansichten von Niehl herausgegeben.
Das kam natürlich nicht von ungefähr. Die Schüler haben sich
vielmehr ein Schuljahr lang einmal in der Woche mit der
Schriftstellerin Adrienne Brehmer und der Foto- und Videokünstlerin
Beate Gördes getroffen, die ihnen den „anderen Blickwinkel auf
Niehl“ nähergebracht haben. „Wir haben das im Auftrag des NRW
Landesprogramms „Kultur und Schule“, das zusätzlich von der
Stadt, der Stadtsparkasse und dem Förderverein der GGS Halfengasse
unterstützt wurde, gemacht“, sagt Adrienne Brehmer. Das Amt für
Schulentwicklung Kultur und Schule betreut das Programm und fördert
damit die Arbeit von Künstlern mit Kindern und Jugendlichen in
Schulen. „Schüler sollen mit altersgerechten Angeboten ihre
Kreativität entfalten und angeregt werden, sich Kunst und Kultur zu
nähern“, heißt es in der Ausschreibung des Programms. Das Amt hat
dafür den Namen „Musenkuss“ gefunden, und die Kinder der GGS
Halfengasse haben diesem alle Ehre gemacht.
Sie haben sicher auch in der künstlerischen Auseinandersetzung und
vor allem durch die öffentliche Präsentation ihrer Arbeit an Stärke
gewonnen. „Hallo liebe Leute von heute und Schwestern von
gestern“, begrüßten die Kinder ganz selbstbewusst die Gäste der
Präsentation ihres Projektes, dem sie den Namen „Hier“ gegeben
haben. Hier bedeutet, dass sie sich nicht mit irgendwo und irgendwas
auseinandergesetzt hatten, sondern mit ihrem Stadtteil Niehl.
Außerdem waren sie auch nicht blind gegenüber den Problemen unserer
Wohlstandsgesellschaft. Die Fotocollage der Einladung zur
Präsentation des Projektes zeigt eine mit dem Wort „Hier“
beschriftete Plastiktüte, die auf dem Wasser schwimmt. Kein
Augenzwinkern mehr, sondern ein deutlicher Hinweis auf eines der
großen Probleme der Wegwerfgesellschaft.

Kinder der GGS Halfengasse präsentierten die Ergebnisse ihrer künstlerischen Auseinandersetzung mit Niehl, die mal mit einem lächelnden, mal mit einem ernsten Auge gelungen ist. | Foto: Schriefer
Mit ihrer Präsentation konnten die Grundschüler nicht nur ihre Eltern schwer beeindrucken. | Foto: Schfiefer
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