Kölner Perspektiven 2030
Henriette Reker hat die Nippeser zum Gespräch gebeten

Engagiert wurden die Kölner Perspektiven 2030 beim Stadtgespräch mit Oberbürgermeisterin Henriette Reker im Altenberger Hof diskutiert. | Foto: Schriefer
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  • Engagiert wurden die Kölner Perspektiven 2030 beim Stadtgespräch mit Oberbürgermeisterin Henriette Reker im Altenberger Hof diskutiert.
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Nippes - (rs) „Wie wollen die Kölner 2030 leben?“, lautete die Frage, die
Oberbürgermeistern Henriette Reker beim Stadtgespräch mit den
Nippeser Bürgern im Altenberger Hof diskutieren wollte. Im
vergangenen Jahr hatte sich der Rat der Stadt dazu entscheiden, unter
umfassender Beteiligung der Öffentlichkeit eine Strategie für die
Stadt zu erstellen. Sie solle eine sichere Zukunftsperspektive für
die Stadtgesellschaft, die Politik und die Verwaltung schaffen, war
der Wunsch des Rates. Die Beteiligung der Bevölkerung sollte unter
anderem durch die Stadtgespräche gewährleistet sein, bei denen sie
in einem eigens dafür entwickelten Parcours zu unterschiedlichen
Fragestellungen aktiv mitarbeiten und ihre Erfahrungen und Ideen
einbringen konnten.

So rege die Beteiligung der Bürger beim Stadtgespräch auch war, eine
Studentin brachte es auf den Punkt. Das Stadtgespräch könne doch gar
keine repräsentativen Ergebnisse bringen, sagte sie. „Hier sind
doch in der Hauptsache nur ältere Bürger.“ Ein Einwand, dem
Oberbürgermeisterin Henriette Reker nur zum Teil zustimmen mochte.
Die Stadtgespräche seien zwar genau so wenig repräsentativ wie die
Wahlen, bei denen nur 40 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimmen
abgeben, gab sie zu. Aber das könne man ändern. „Bringen Sie doch
ihre Kinder und Enkel mit zu den Stadtgesprächen, dann erfahren wir
auch, was die über ihre Stadt denken.“

Ein Stimmungsbild ergab das Stadtgespräch auf jeden Fall, und das
unterschied sich in Nippes von dem in den anderen Stadtbezirken. Denn
während sich in den meisten Stadtteilen die Bürger um Mobilität
sorgen, interessieren sie sich in Nippes an vorderster Stelle für die
Umwelt. Dabei ist der Stadtbezirk in einigen Aspekten des
Umweltschutzes Vorreiter. So stieg in den den vergangenen Jahren der
Anteil der Verkehrsteilnehmer, die mit dem Fahrrad unterwegs sind, von
zwölf auf 19 Prozent. Reker führte als Merkmale der hohen
Lebensqualität Grünflächen wie das Nippeser Tälchen und die Flora
sowie Treffpunkte wie den Schillplatz an.

Was die Wohnqualität im Stadtbezirk angeht, sei die Bebauung des
Clouth-Geländes wegweisend. Allerdings gelte es nicht nur im Großen
zu bauen, sondern auch im Kleinen, sagte sie. Ihre Mitarbeiter hätten
in Nippes unter anderem 103 Baulücken gezählt, die geschlossen
werden müssten und könnten.

Auch die Bewohner des Bauwagenplatzes an der Krefelder Straße, die
strenggenommen nicht zum Bezirk Nippes gehören, sondern zur
Innenstadt, hatten die Gelegenheit, ihre Vorstellungen eines freien,
selbstbestimmten Lebens vorzustellen. Sie plädierten für eine humane
Wohnungspolitik und appellierten an Oberbürgermeisterin Henriette
Reker, das Grundstück mit dem ältesten Bauwagenplatz in Köln nicht
den Profitinteressen von Immobilienunternehmen zu opfern. Henriette
Reker versprach, sich für eine Lösung für die Bauwagen-Bewohner
einzusetzen.

Vor den Problemen des Stadtbezirkes konnte die Oberbürgermeisterin
aber nicht die Augen verschließen. Dafür sorgten Kommentare
besorgter Bürger, die sie zum Beispiel auf die ungelösten Probleme
des Dreikönigsgymnasiums (DKG) im Bilderstöckchen, des ältesten
Gymnasiums in Köln, ansprachen. Die Schule muss einer
Generalinstandsetzung und Erweiterung unterzogen werden, aber die
Nutzung eines Grundstücks in der Schmiedegasse in Mauenheim, das
ursprünglich als Interimsstandort geplant war, sei „aus
planungsrechtlichen Gründen“ nicht möglich, hatte die
Bauverwaltung mitgeteilt. Die Sanierung des Gymnasiums verzögert sich
also. Gleiches gelte für den Schulneubau auf dem Gelände des
ehemaligen Nippes-Bades, wurde die Verwaltung kritisiert. Das Problem
sei nicht, dass Geld für Schul-Sanierungen und -Neubauten fehlen
würde, sagte die Oberbürgermeisterin. „Das Problem ist, dass wir
keine Grundstücke haben.“

Auch die Zero Waste Bewegung (Null Müll Bewegung) konnte sich beim
Stadtgespräch vorstellen und Oberbürgermeisterin Henriette Reker
auffordern, dass sich Köln, wie bereits San Francisco, Vancouver und
Kiel, der Bewegung anschließe. Müllvermeidung sei ein wichtiges
Thema, sagte Henriette Reker. „Wir alle wollen doch unseren Grünen
Planeten schützen.“

Engagiert wurden die Kölner Perspektiven 2030 beim Stadtgespräch mit Oberbürgermeisterin Henriette Reker im Altenberger Hof diskutiert. | Foto: Schriefer
Bezirksbürgermeister Bernd Schößler begrüßte Kölns Oberbürgermeisterin im Bürgerzentrum. | Foto: Schriefer
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