Punkte fürs Rathaus
HopeArt Colonia taucht Nippeser Rathaus in bunte Punkte
Nippes - (rs) Longerich gilt ja beinahe als „Kunst-Metropole“, sagte
Bezirksbürgermeister Bernd Schößler anlässlich der Eröffnung der
neuesten Ausstellung in der Rotunde des Bezirksrathauses Nippes. Er
bezog sich dabei sicherlich auf die Kunstmeile Longerich, das Festival
der bildenden Kunst, das es aber nicht mehr gibt. Stattdessen haben
bildende Künstler um Annegret Thurn vor zwei Jahren die „HopeArt
Colonia“ gegründet, eine Gruppe von Kreativen mit und ohne
Migrationshintergrund. Seit ihrer Gründung stellen sie ihre Arbeiten
regelmäßig auf dem Longericher Wochenmarkt aus. Bis zum 6. Juli sind
Arbeiten der Künstlergruppe HopeArt Colonia auch im Nippeser Rathaus
(Neusser Straße 450) zu sehen.
Sie hätten ihrer Ausstellung den Titel „Wir punkten das
Bezirksrathaus“ gegeben, weil das Rathaus ja auch ein Punkt sei,
nämlich der Mittelpunkt im Kreis von Nippes, erklärt Annegret Thurn.
Gemeinsam mit Dimitri Furman, Asma Khan, Henning Brück, Sven Wenzel,
Robert Köppen und Claudia Berger zeigt sie dort Bilder, in denen ein
Element vorherrscht, der Punkt. Punkte seien einfach und für jeden,
für Erwachsene und Kinder, für Frauen und Männer, für Ausländer
und Inländer leicht verständlich, sagt Annegret Thurn. „Außerdem
sind sie ein Symbol für einen Schlussstrich unter das Alte und
bedeuten einen neuen Anfang.“ Den bräuchte unsere Gesellschaft
dringender als je zuvor, sagt sie. „Wir Künstler von HopeArt
Colonia wünschen uns einen Neuanfang mit mehr Menschlichkeit und mehr
Kommunikation.“ Dafür haben sie sich das Symbol „Punkt“
ausgesucht, ein Symbol, das einfach, locker und spaßig ist. Punkte
seien eine runde Sache, und Punkte malen könne jeder, sagt Annegret
Thurn. „Punkte sind für jedermann, genauso wie das
Bezirksrathaus.“ Theoretisch könnten „Wir punkten das Rathaus“
täglich bis zu 700 Personen sehen, so Bernd Schößler bei der
Eröffnung der Ausstellung. „So viele Besucher kommen nämlich jeden
Tag ins Rathaus.“ Den Einen mag die Vielfalt der Punkte verwirren,
den Anderen beruhigen. Jeder habe ja seine eigene Sicht. Ob etwas
Kunst sei, liege ja schließlich im Auge des Betrachters, sagt
Annegret Thurn. „Bei möglichst vielen möchten wir mit unseren
Punkten punkten“, hofft sie.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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