Mosaike sind die Lieblinge
"Ich bin, was ich war und was ich sein werde"
Nippes - (rs) Im Lokal Altenberger Hof zeigt Gabriele Haanraats von Kunst Köln
derzeit Mosaik- und Bildkunst von Christina Kürten-Funck. Bis zum 11.
November sind 20 Arbeiten der Künstlerin, darunter Mosaike und
Aquarelle, dort zu sehen. Seit bereits 26 Jahren unterstütze Kunst
Köln bildende Künstler, sagt die Kuratorin. „Wir veranstalten
jährlich bis zu zwanzig Ausstellungen im Lokal Alte Feuerwache im
Agnesviertel und im Lokal Altenberger Hof in Nippes.“ Denn Kunst
gehöre in den öffentlichen Raum, deshalb würde Kunst Köln gerne
junge, oder auch schon bekannte Künstler dabei unterstützen, ihre
Werke auszustellen und einem breiten Publikum zu präsentieren.
Mit Christina Kürten-Funck hat Kunst Köln eine an Jahren nicht mehr
junge Künstlerin ausgewählt, die die Kunstszene aber erst vor kurzem
betreten hat. Ihre Hauptarbeiten sind Mosaike, ihre „Lieblinge“,
wie die Künstlerin sagt. In jungen Jahren sei sie Hippie gewesen und
habe deshalb das Studium der Kunst an der Pädagogischen Hochschule
nicht abgeschlossen. Erst als Rentnerin habe sie sich wieder der Kunst
zugewandt. „Als ich dann im Lokal Alte Feuerwache einen Kursus für
Mosaike besucht habe, hat es Zoom gemacht“, sagt sie. Sie habe sich
an ihre Kindheit erinnert, als sie einmal einen Kasten mit
türkisfarbenen Steinchen geschenkt bekam.
Ihre Erinnerungen an die Kindheit und die Hippie-Zeit haben sich bei
Christina Kürten-Funck in Mosaiken niedergeschlagen, die spirituellen
Charakter aufweisen. Es sind kreisförmige Mosaike, die Mandalas
ähneln, den figuralen oder geometrischen Schaubildern, die im
Hinduismus und Buddhismus in der Kultpraxis eine magische oder
religiöse Bedeutung besitzen. Die Mosaike von Christina Kürten-Funck
sind wie viele Mandalas kreisrund und stets auf einen Mittelpunkt
orientiert.
Weil sie viele ihrer Mosaike bereits bei ihrer ersten Ausstellung in
der Flora verkauft habe, sei sie gewissermaßen gezwungen gewesen, die
Ausstellung im Altenberger Hof mit Gemälden aufzustocken. „Gemalt
habe ich als Kind schon gerne, viel lieber als Fernsehen zu
schauen“, sagt sie. „In meinen Bildern möchte ich meinen
gegenwärtigen inneren Zustand in eine sichtbare Form bannen und so
befreit weiterschreiten – das ist das Anliegen meines
künstlerischen Tuns“, sagt Christina Kürten-Funck. Viele ihrer
Bilder stehen allerdings im Gegensatz zu den Mosaiken. Während diese
eine positive Strahlkraft besitzen, sind die Bilder eher düster.
„Als ich sie gemalt habe, waren sie auch ein Ventil für meinen
Frust.“ Die Themen ihrer Bilder sind vielfältig, es kommen darin
Angst, Tod, Abschied, aber auch Hoffnung und Liebe vor.
Ein weiteres Merkmal ihrer Arbeiten ist das Unperfekte. Es müsse
Handarbeit und nicht perfekt sein, alles Perfekte sei ihr verdächtig,
sagt die Künstlerin. „Die Unebenheiten machen meine Mosaike doch
erst so charmant.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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