Bilder aus der Anderswelt
Im Bezirksrathaus zeigt Niranjana Adelberger ihre Kunst

Niranjana Adelberger zeigt in der Rotunde des Bezirksrathauses Bilder und Gedichte, die sie aus ihrem Herzen geschöpft hat. | Foto: Schriefer
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  • Niranjana Adelberger zeigt in der Rotunde des Bezirksrathauses Bilder und Gedichte, die sie aus ihrem Herzen geschöpft hat.
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Nippes - (rs) Der Weg in die tiefsten Schichten der Seele ist weit. Niranjana
Adelberger ist ihn gegangen, und hat das, was sie dort gefunden hat,
in Bildern und Texten beschrieben. Nicht nur Schönes hat sie
entdeckt. Zwar auch den großen silbernen Wolf, der liebevoll auf die
an ihn geschmiegte Frau blickt. Aber auch das Grauen in vielen Formen
hat sie dort gefunden.

Die tiefsten Schichten ihrer Seele in Bildern zu beschreiben, sei ihr
nicht leicht gefallen, sagt sie. „Ich habe immer gedacht, ich kann
doch gar nicht malen, wollte es aber trotzdem.“ Eine
Liebesgeschichte habe sie dann letztlich angeschubst, es zu versuchen.
In dieser Lebensphase sei so viel gewesen, das habe sie einfach
ausdrücken müssen. Und dafür sei sie einen weiten Weg gegangen.
„Ich habe meine Worte und Bilder aus den tiefsten Schichten meiner
Selbst geschöpft“, sagt sie. Die Ergebnisse ihrer Reise zu sich
selbst zeigt sie nun zum ersten Mal in einer Ausstellung mit Bildern
und Gedichten. „Bislang waren sie nur in meinem Wohnzimmer zu
sehen.“

Niranjana sei ihr spiritueller Name, sagt die Künstlerin. Er bedeute
„unschuldig, rein und ohne Falschheit“. Das spiegelt sich auch in
ihren Bildern wider. Eines ihrer Bilder zeigt eine junge nackte Frau,
die sich an einen silbergrauen Wolf schmiegt. „Alle meine Bilder
drängen sich mir auf, ich male sie aus einem bestimmten
Gefühlszustand heraus“, sagt die Künstlerin. Ein anderes Bild
zeigt Krishna, den Gott der Freude, Liebe und Weisheit, eine der
Inkarnationen der Höchsten Gottheit Vishnu, wie er über ein Meer, in
dem die Sonne versinkt, blickt. „Hinter den Formen und Gestalten
verbirgt sich die Anderswelt“, schreibt Niranjana Adelberger in
ihrem Gedicht „Lebelicht“. Und weiter: „Möchte meinen Schritt
ganz leise halten, damit sie mir auch Einblick schenkt.“

Bei ihren Einblicken in die Anderswelt entdeckt sie allerdings auch
die Verzweiflung und das Grauen. „Dort wo die Geister wohnen und
verhüllt hinter Nebelschwaden flüstern, tief in den Mooren, wo
schwarze Krähen Geheimnisse in den Augen tragen, die sich nur den
Mutigen offenbaren, und schemenhafte Gewänder über den Sümpfen
schweben, begegnest du deiner tiefsten Angst“, schreibt Niranjana
Adelberger. Eines ihrer den Text begleitenden Bilder zeigt eine
vermummte, in sich versunkene Gestalt, über der ein weißes
engelsgleiches Wesen schwebt. Ein anderes das von einem Schrei
verzerrte Gesicht einer Frau.

Sie sei davon überzeugt, dass sich viele Menschen auf einer Reise
befinden und oft vor sich selber weglaufen, erklärt Niranjana
Adelberger. „Ich wünsche mir, dass meine Ausstellung dazu einlädt,
innezuhalten.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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