Lichtblick
Im Bohde-Fenster in der Florastraße präsentieren 12 Künstler ihre Werke
Nippes - (rs) Es gibt zwar keine Vernissage, aber ein kleiner Lichtblick in der
durch Corona noch dunkleren Jahreszeit bleibt das Bohde-Fenster
(Florastraße 65) auf jeden Fall. „Das Beste kommt zuletzt – wir
breiten das Goldenen Vlies aus“, beschreibt Dea Bohde, die
Namensgeberin des kleinen Kunstortes, die letzte Ausstellung des
Jahres. Das goldenen Vlies, ein Mythos aus der Zeit der alten
Griechen, ist etwas besonders Wertvolles, das zu erlangen jede noch so
große Anstrengung gerechtfertigt. Um die Kunstwerke im Bohde-Fenster
zu betrachten, bedarf es allerdings keiner großen Anstrengung. Man
muss sich nicht auf eine gefährliche Schifffahrt ins sagenumwobenen
Kolchis machen, wie einst Jason und seine Argonauten, sondern nur in
die Florastraße gehen. Man muss sich auch nicht an einer Auktion
beteiligen, um in pandemischen Zeiten die Mona Lisa von Leonardo da
Vinci im Pariser Louvre sehen zu können. Denn das Bohde-Fenster ist
Tag und Nacht geöffnet. „Wo der Besuch kultureller Einrichtungen
nicht möglich ist, bleibt das Bohde-Fenster ein kleiner Lichtblick im
Kulturgeschehen Kölns“, so Dea Bohde.
Die Arbeiten der zwölf Künstler hat Martin Augenstein, der Kurator
der Ausstellung, ausgesucht. Es sind Objekte, Fotografien, Zeichnungen
und Gemälde aus den vergangenen Präsentationen. Darunter eine
Zeichnung von Ellen Keusen, zwei Menschen, die Rücken an Rücken
sitzen und sich offenbar nichts zu sagen haben. Ein Foto von Petra
Hartmann und Stephan Schmitz, den Großmeistern der Gruppenfotografie,
zeigt eine Karnevalsgesellschaft in lockerer Atmosphäre. Martin
Augenstein selbst hat eine seiner Arbeiten zum Thema „Schlafende
Bücher“ ins Bohde-Fenster gestellt, und von Dea Bohde ist die
Arbeit „Fire Flies“ zu sehen. Ralf Peters steuert gar das
„Grundgesetz“ zum Goldenen Vlies bei, eine kleine silberne Büchse
mit entsprechendem Inhalt. Daneben sind noch Arbeiten von Bettina
Gruber, Johannes Jäger, Dorrit Nebe, Helmut Hergarten, Winni Gahlen,
Esther Kusche und Klaus Fritze zu sehen.
Wer sich über die Arbeiten unterhalten möchte, kann sich unter der
Telefonnummer 0179/ 4837409 bei Dea Bohde anmelden oder einfach
freitags bis sonntags zwischen 16 und 19 Uhr an die Tür klopfen.
Jeweils zwei Besucher mit Maske lässt Dea Bohde dann ein. Die
Arbeiten im Bohde-Fenster sind auch zu kaufen. Das ist ein kleiner
Lichtblick für die unter der Corona-Pandemie darbenden Künstler.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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