Bücher verbrannt
Im Bürgerzentrum Nippes wurde die Buchbude angezündet

Nur ein Brandfleck an der Mauer des Innenhofes im Bürgerzentrum Nippes erinnert noch an die Buchbude, die hier einmal gestanden hat. | Foto: Schriefer
  • Nur ein Brandfleck an der Mauer des Innenhofes im Bürgerzentrum Nippes erinnert noch an die Buchbude, die hier einmal gestanden hat.
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Nippes - (rs) Perplex stehen Besucher im Innenhof des Bürgerzentrums Nippes
vor Brandflecken an der Mauer: Bis kurz vor Weihnachten gab es hier
noch eine Buchbude, aus der kostenlos Bücher entnommen werden
konnten. Die Buchbude existiert nicht mehr, sie ist zu Asche
verbrannt. Unbekannte hatten Feuer an ihr gelegt, und in der Nacht vom
19.12 auf den 20.12.2019 ist sie abgebrannt.

„Wir alle vom Team des Bürgerzentrums und auch die zahlreichen
Nutzer der Buchbude sind geschockt und traurig“, sagt Helga Gass,
geschäftsführender Vorstand des Vereins Zug um Zug, der das
Bürgerzentrum betreibt und gemeinsam mit dem Verein „Für Nippes“
die Buchbude aufgestellt hatte. In den Tagen danach hätten immer
wieder Bürger den Tatort aufgesucht und fassungslos vor dem
Brandfleck an der Mauer gestanden. „Die Verbrennung von Büchern hat
ja auch einen deutlichen Beigeschmack“, sagt Helga Gass. Denn es
würden dadurch Erinnerungen an die Untaten der Nazis wachgerufen.

Es gibt bislang keine Zeugen, die Hinweise darauf geben könnten, wer
oder was den Brand verursacht haben könnte. Allerdings gehe die
Polizei derzeit von Brandstiftung aus, sagt Helga Gass. „Das ist
nicht als Streich abzutun, Brandstiftung ist eine kriminelle
Handlung“, sagt sie. Dass kein größerer Schaden angerichtet wurde
und die Flammen nicht auf die Gebäude übergeschlagen sind, sei nur
einem aufmerksamen Anwohner und seinem Anruf bei der Polizei zu
verdanken.

Der Verein Zug um Zug sei fest entschlossen, eine neue wetterfeste
Buchbude aus brandsicherem Material im Innenhof des Bürgerzentrums
aufzustellen, sagt Helga Gass. „Wir müssen das aber erst noch mit
unserem Schreiner abklären.“ Dass zwischenzeitlich Bürger aus
Solidarität Bücher an den Ort der Brandstiftung gelegt haben, sei
allerdings nicht in ihrem Sinn. „Wir bitten aber um Geldspenden,
damit wir so bald als möglich eine neue Buchbude in Auftrag geben
können.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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