Perfide Scharmützel
In den Erzählungen von Bärbel Nolden wird Rotz und Wasser geheult

Die Philosophin, Germanistin, Künstlerin und Schriftstellerin Bärbel Nolden hat einen Band mit Erzählungen herausgegeben, in denen sie an ihren Geschlechtsgenossinnen, und an den Männern sowieso, nicht viele gute Haare lässt. | Foto: Schriefer
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  • Die Philosophin, Germanistin, Künstlerin und Schriftstellerin Bärbel Nolden hat einen Band mit Erzählungen herausgegeben, in denen sie an ihren Geschlechtsgenossinnen, und an den Männern sowieso, nicht viele gute Haare lässt.
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Nippes - (rs) Nach mehr als 30 Jahren hat die Philosophin und Künstlerin
Bärbel Nolden wieder einen Erzählband herausgegeben. Platziert hat
sie die darin enthaltenen fünf meist erotischen Geschichten knapp
oberhalb der Gürtellinie. In jeder der Erzählungen ihres Buches, dem
Bärbel Nolden den Titel „Rotz und Wasser“ gegeben hat, ereignen
sich fatale Geschichten. Man sitze quasi mit den Figuren am
Küchentisch und höre sie erzählen, hat eine Leserin geschrieben.
Wenn, dann ist das nicht immer angenehmen, denn – wie eine andere
Leserin meint – würden in ihren Geschichten bürgerliche
Moralvorstellungen wie selbstverständlich außer Kraft gesetzt.

Bärbel Nolden selbst gibt zu, dass sich in ihren Geschichten alles um
erotisches Hickhack dreht. Fünf sehr unterschiedliche Frauentypen
würden fatale Ereignisse Revue passieren lassen, sagt sie. Und
beweisen, dass Frauen mit edelmütiger und selbstloser Attitüde nicht
weit komme. „Zicken, Schlampen und Hyänen können sich deutlich
besser durchbeißen.“

Was ist also dran, an den Geschichten von fiesen Frauen und erotischen
Passagen. In der ersten mit dem Titel „Heimarbeit“ geht es um eine
Beziehung, die gründlich aus dem Ruder läuft. Weil – und hier ist
die Autorin ganz auf der Höhe der Zeit – ein Mann es völlig falsch
versteht, wenn eine Frau Spaß an Sex hat. „Die Männer spielen
eigentlich in allen Erzählungen nur Nebenrollen. Sie sind allesamt
triebgesteuert und skrupellos, wenn es um die Befriedigung ihrer
sexuellen Gelüste geht. Aber auch an den Frauen lässt die Autorin in
dieser Hinsicht kein gutes Haar. „Nee, so viel Fieses unter Frauen
und anderen Menschen“, hat ihr eine Leserin geschrieben. Die
Geschichten seien aber gut beschrieben, schreibt sie weiter. „Man
sieht die Fresen vor sich. Und sieht auch was von sich.“

Die Sprache der Erzählungen hat die Germanistin Bärbel Nolden ihren
Figuren angepasst. Sie beschreibt die Irrungen und Verwirrungen von
Menschen aus dem Volk, ihre Heldinnen sind also keine Supertypen, sie
kommen nicht aus der High-Society und sind erst recht keine
Intellektuellen. Sie sind Zicken und Schlampen und gönnen selbst
ihren besten Freundinnen nicht die Butter auf der Stulle. Aber es sind
auch Ritterinnen der traurigen Gestalt unter ihnen, und nicht in jeder
Erzählung ist das von Bärbel Nolden entworfene Milieu nur gemein. Es
macht auch manchmal ganz schön Spaß, den fiesen Charakteren mit
ihrem breiten Repertoire an krassen Strategien zuzuschauen. Aber auch
wenn es vielleicht ein Happy End gibt, muss das nicht für alle
Beteiligten ein glimpflicher Ausgang sein.

Die Paperback-Ausgabe von „Rotz und Wasser“ ist bei epubli
erschienen und kann sowohl über Buchhandlungen als auch bei
bbel-nolden@netcologne.de erworben werden.

Die Philosophin, Germanistin, Künstlerin und Schriftstellerin Bärbel Nolden hat einen Band mit Erzählungen herausgegeben, in denen sie an ihren Geschlechtsgenossinnen, und an den Männern sowieso, nicht viele gute Haare lässt. | Foto: Schriefer
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