Zwergseidenaffen geboren
In den Herbstferien die kleinsten Affen der Welt bewundern
Riehl - Das beliebte Urwaldhaus des Kölner Zoos freut sich über
Nachwuchs: Bereits Anfang August kam hier zweifacher Nachwuchs bei den
Zwergseidenaffen zur Welt. Der Vater der beiden geschlechtlich noch
unbestimmten Jungtiere ist zweieinhalb Jahre alt und kam 2017 aus dem
Zoo Magdeburg nach Köln. Die dreijährige Mutter stammt aus dem Zoo
Jihlava, Tschechien, und lebt auch seit 2017 im Kölner Zoo.
Es ist der zweite Wurf der Eltern. Ihr im Dezember 2017 geborenes,
männliches Jungtier trägt die nun zur Welt gekommenen
Zwergseidenaffen ebenfalls regelmäßig als großer Bruder in seinem
Pelz herum. Waren die beiden Affen bei der Geburt nur daumengroß,
sind sie inzwischen gut gewachsen und immer besser zu sehen.
Die Anlage für die kleinste echte Affenart der Welt entstand 2013 im
Urwaldhaus des Kölner Zoos. Hier leben sie in direkter Nachbarschaft
zu den größten auf der Erde beheimateten Affen, den Gorillas.
Auf zehn Quadratmetern Grundfläche und drei Metern Höhe bietet die
Anlage den Winzlingen reichlich Platz an der frischen Luft. Sie ist
mit Naturboden versehen, mit Büschen bepflanzt und Ästen
verschiedener Stärke eingerichtet. An der Vorderseite haben Besucher
die Möglichkeit, die Zwergseidenaffen durch eine Glasscheibe zu
beobachten, die mit Bastmatten und Wurzelholz verkleidet ist. Es
bedarf manchmal etwas Geduld, um die gut getarnten und als Schutz vor
Raubfeinden im Freiland zeitweise still sitzenden Klein-Affen zu
entdecken. Sobald diese aber erkannt werden, sind viele Besucher
entzückt.
Zwergseidenaffen stammen aus dem Amazonasgebiet Südamerikas. Sie sind
mit nur 110 bis 140 Gramm Gewicht und einer Körperlänge von
14 Zentimetern die kleinsten Primaten mit trockenem Nasenspiegel.
Obwohl es auf Madagaskar noch kleinere Primaten – zum Beispiel
verschiedenen Arten Mausmakis – gibt, zählen diese zu den Lemuren
und besitzen einen feuchten Nasenspiegel. Zwergseidenaffen bewohnen
untere Waldschichten, wo eine große Dichte von Stämmen und Ästen
ihnen schnelle Fluchtmöglichkeiten vor ihren vielen Raubfeinden
bieten. Die Nahrung besteht zu 67 Prozent aus Baumsäften, der Rest
aus Früchten und Insekten, wobei letztere geschickt und blitzschnell
gegriffen werden. Um an die Baumsäfte zu kommen, verfügen sie über
spezielle Anpassungen: krallenähnliche Nägel mit scharfen Spitzen,
die auch auf glatter Baumrinde guten Halt geben, sowie scharfe große
Schneidezähne, mit denen sie Löcher in die Rinde nagen.
Sie leben in Familiengruppen von meist sechs Tieren, bestehend aus
einem Paar mit seinen Jungtieren der letzten Würfe. Meist werden zwei
Jungtiere pro Wurf geboren. Die Tragzeit beträgt viereinhalb Monate.
Zumeist trägt der Vater den Nachwuchs.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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