Nippeser Mangaka
In der Stadtteilbibliothek wurde mit Feder und Tusche die Welt de ...

Demnächst soll es einen offenen Treff für Manga-Fans in Nippes geben. | Foto: Schriefer
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Nippes - (rs) Niloo – so der Künstlername von Mateja Riveros Silva – ist
eine Mangaka, eine Autorin von Mangas, den Comics nach japanischer
Art. Malik möchte erst noch einer werden. Deshalb ist der
Zwölfjährige mit seinem Freund Lukas zur Stadtteilbibliothek Nippes
gekommen, wo Niloo einen Manga-Workshop anbot. Die beiden Schüler
seien mit Micky Maus Comics aufgewachsen, erzählen sie. „Ich habe
aber immer schon gezeichnet und sehe mir auch gerne Animes, japanische
Zeichentrick-Filme an“, sagt Malik. So sei er auf die Mangas, die
japanischen Comics, gestoßen. Auch Sozan ist zum Workshop mit Niloo
gekommen, um sich in der Gruppe mit einem guten Dutzend
Mangaka-Anwärtern auszutauschen. Sie ist eine erfahrene
Manga-Zeichnerin und hat bereits einen Manga-Wettbewerb gewonnen.

„Wir haben in meinem Workshop zunächst einmal gelernt, mit Feder
und Tusche zu zeichnen, bevor wir uns mit Farbe auseinandersetzen“,
sagt Niloo. Im Fokus standen aber nicht nur die für Mangas so
typischen großen Augen der Figuren. „Sie sollten auch anatomisch
korrekt sein, die perspektivische Darstellung sollte stimmen, und die
Figuren sollten auch so gezeichnet sein, dass ihre Proportionen
richtig sind.“ Als später die Tusche-Federn beiseitegelegt wurden
und die Manga-Figuren mit Aquarell-Farben bunt werden sollten, achtete
Niloo auf stimmige Farb-Schemata. „Am Anfang eines Mangas steht
natürlich eine Geschichte“, weiß Niloo. Die Themen in der Welt der
Mangas seien vielfältig. „Klar, Liebe gehört dazu, aber auch
Action und sogar Horror, schließlich sind die Japaner ja die Erfinder
von solchen Figuren wie Godzilla.“

Weniger vom Manga-Fieber erfasst als vielmehr mit nüchternem Blick
auf die vielfältigen Möglichkeiten einer Stadtteilbibliothek hat
Zita Jenniges, die Leiterin der Nippeser Stadtteilbibliothek, mit dem
Manga-Workshop einen weiterführenden Plan. „Wir möchten
anschließend an den Workshop am liebsten für alle Manga-Begeisterten
einen dauerhaften offenen Treff etablieren“, sagt sie. Als Anreiz
hat sie in den vergangenen Monaten auch eine umfangreiche
Manga-Bibliothek angeschafft. „In der zukünftigen Gruppe, die wir
Nippeser Mangaka nennen möchten, können sich die Manga-Begeisterten
immer freitags um 15 Uhr bei uns treffen, sie können gemeinsam lesen
oder zeichnen und Tipps darüber austauschen, wie man zu einem
professionellen Autor von Mangas werden kann“, sagt die
Bibliothekarin. Der Weg dahin führt über Geschichten und
Zeichnungen, die einem Manga-Verlag gefallen. Denn erst, wenn ein
Autor von einem Verlag unter Vertrag genommen wird, darf er sich auch
Mangaka nennen. In Japan sind die Autoren von Comics sogar eine eigene
Berufsgruppe. Es gibt solche, die Geschichten schreiben und andere,
die sie zeichnen. Aber die meisten Mangaka machen beides. So wie
Niloo, die aber mit ihrem aus Chile stammenden Ehemann Miguel Riveros
Silva auch noch einen Autor an der Seite hat, der sich Geschichten
ausdenkt, die Niloo dann zeichnet. Vielleicht wird ihr Workshop dem
einen oder anderen Teilnehmer den Weg zum Mangaka bereiten.

Demnächst soll es einen offenen Treff für Manga-Fans in Nippes geben. | Foto: Schriefer
In der Stadtteilbibliothek in Nippes hat die Mangaka Niloo ein gutes Dutzend Jugendliche in die Welt der Mangas eingeführt und sie zum Zeichnen angeleitet. | Foto: Schriefer
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