Entsiegelung gewünscht
In Nippes sollen betonierte Freiflächen entsiegelt werden
Nippes - (rs) 46 Prozent aller Siedlungs- und Verkehrsflächen sind in
Deutschland entsprechend einer Veröffentlichung des Umweltbundesamtes
versiegelt, also betoniert, asphaltiert oder gepflastert. Köln spielt
dabei eine besonders unrühmliche Rolle, denn hier fällt der Anteil
der versiegelten Flächen noch einmal deutlich höher aus.
Auch im Sadtbezirk Nippes befinden sich unnötig versiegelte
Freiflächen, auf denen nach Ansicht der Bezirksvertreter wichtige
Bodenfunktionen, vor allem die Wasserdurchlässigkeit und die
Fruchtbarkeit verloren gehen. In einem Antrag, den die Fraktionen von
SPD, Grünen und CDU sowie die beiden Vertreter der FDP und der Linken
gemeinsam eingereicht hatten, wird die Verwaltung gebeten, zu prüfen,
ob sich die Freiflächen an der Kreuzung Mauenheimer Gürtel/
Merheimer Straße, an der Einmündung Neue Kempener Straße/
Schmiedegasse, an der Kreuzung Niehler Straße/Niehler Kirchweg und an
der Einmündung Slabystraße/ An der Schanz für eine Entsiegelung
eignen.
In die Prüfung einbezogen werden soll auch, bei welchen der Flächen
es dadurch eventuell zu Einschränkungen kommen könnte, wenn sie zum
Beispiel als Park- oder Marktplatz genutzt werden. Wenn eine der
genannten Flächen für eine Entsiegelung gänzlich ungeeignet sein
sollte, bittet die Bezirksvertretung die Verwaltung auch, die Gründe
hierfür darzulegen. Wenn möglich, solle die Verwaltung auch die
Kosten für mögliche Entsiegelungsmaßnahmen hinterlegen, so dass die
Bezirksvertretung Nippes entscheiden kann, ob dafür auch
Stadtverschönerungsmittel eingesetzt werden können. Eine
übermäßige Bodenversiegelung hat unmittelbare Auswirkungen auf den
Wasserhaushalt. Regenwasser kann weniger gut versickern, und die
Grundwasservorräte auffüllen.
Zum andern steigt durch die Versiegelung das Risiko, dass bei starken
Regenfällen die Kanalisation die Wassermassen nicht mehr fassen und
es dadurch zu örtlichen Überschwemmungen kommen kann. Außerdem
können versiegelte Flächen kein Wasser verdunsten, weshalb sie im
Sommer nicht zur Kühlung der Luft beitragen würden. „Auf ihnen
wachsen auch keine Pflanzen, die als Wasserverdunster und
Schattenspender ausfallen“, argumentieren die Bezirksvertreter. Der
gemeinsam gestellte Antrag wurde auch einstimmig beschlossen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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