Besonderer Nachwuchs im Kölner Zoo
Klein, putzig und sehr selten
Premiere für eine stark bedrohte Tierart: Der Kölner Zoo hält erstmals die sehr seltene Madagaskar-Springratte (Hypogeomys antimena), zu sehen im Madagaskarhaus. Hier lebt aktuell ein männliches Tier, das Ende Oktober vom Zoo Pilsen, Tschechien, nach Köln gekommen ist. Madagaskar-Springratten sind die größten Nager, die auf der vor Ostafrika gelegenen Insel vorkommen. Ihr Lebensraum sind Trockenwälder. Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt 30 bis 34 cm, die Ohren sind mit 6 cm sehr lang. Das Gewicht kann 1,2 kg betragen. Die Tiere sind Vegetarier. Sie ernähren sich überwiegend von Früchten, Samen, Blättern, Wurzeln und Sprösslingen. Sie sind nachtaktiv und bewohnen ein System aus unterirdischen Höhlen und Gängen.
Madagaskar-Springratten leben in einer obligaten Monogamie. Das bedeutet, dass die Partner ihr Leben lang zusammenbleiben. Die Weibchen gebären nur ein oder zwei Jungtiere pro Jahr in der Regenzeit.
Der Aufbau von Haltungen in Zoos ist aufgrund ihrer starken Bedrohung und der langsamen Fortpflanzung wichtig, um den grundsätzlichen Bestand der Art zu sichern und Erhaltungszuchten starten zu können. Die Haltung in Zoos ist auch von Bedeutung, um mehr über die Tiere und ihre Bedürfnisse zu lernen. Schließlich lässt sich nur schützen, was man kennt. Experten konnten bereits herausfinden, dass die Madagaskar-Springratte eine wichtige ökologische Rolle als Beuteltiere für Schlangen, Greifvögel und das bekannteste Raubtier, die Fossa, spielt. Ihr Aussterben bedroht also viele weitere Arten des Ökosystems.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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