Die Muttermilch schmeckt
Kleiner Banteng-Bulle im Kölner Zoo geboren
Köln - Riesenaugen, süße Schnute – und äußerst hitzebeständig: An
diesem Dienstag, einem der vermutlich heißesten Tage des Jahres, kam
im Kölner Zoo ein kleiner Banteng zur Welt. Die aktuell tropischen
Temperaturen machen dem Bullen nichts aus. Bantengs, auch Asiatische
Wildrinder genannt, stammen aus Südostasien und sind sehr
hitzebeständig. Der Bulle ist agil und trinkt regelmäßig die Milch
von Mutter „Wangi“.
Das Banteng-Kälbchen ist bereits häufig gut sichtbar für die
Besucher im Außenbereich der 2017 neu eröffneten Anlage unterwegs.
Vater ist der dreieinhalbjährige Bulle „Buddy“. Er kam aus dem
Zoologischen Garten Berlin nach Köln. „Buddy“ ist ein imposantes
Tier mit typisch schwarzer Fellfarbe. Die rotbraun gefärbte Mutter
„Wangi“ kam aus dem Zoo Dresden. Ein weiteres in der Kölner
Gruppe lebendes Weibchen mit dem Namen „Ornella“ stammt aus dem
Münchener Tierpark Hellabrunn.
Bantengs sind in ihrem Bestand bedroht. Sie leben auf den großen
Inseln Indonesiens. Die Weltnaturschutzorganisation IUCN stuft den
wilden Banteng als „stark gefährdet“ ein. Der Bestand wird heute
auf noch 5.000 bis 8.000 Tiere geschätzt – allerdings in vielen
kleinen, verstreuten Populationen. Hauptursachen für den Rückgang
sind die Lebensraumzerstörung, die Einkreuzung von Hausrindern und
Viehkrankheiten, die von Hausrindern übertragen werden. Das
Erhaltungszuchtprogramm für die europäischen Zoos führt der Chester
Zoo in Großbritannien.
Beim Banteng tragen beide Geschlechter Hörner – wobei Männchen
deutlich längere haben. Die zumeist tagaktiven Tiere sind recht
vorsichtig. Sie verbergen sich oft in dichter Vegetation. Eine Herde
besteht aus einem dominanten Bullen sowie mehreren Weibchen samt deren
Nachwuchs. Bantengs wurden bereits vor mehr als 2.000 Jahren
domestiziert. Die Haustiere heißen Balirinder. Zu den natürlichen
Feinden der Bantengs gehören unter anderem Rothunde und Tiger.
In deutschen Zoos werden Bantengs nur selten gehalten. Umso wichtiger
ist, dass sich der Zoologische Garten Köln dieser bedrohten Art
annimmt. Die im September 2017 eröffnete neue Anlage im Kölner Zoo
ist beispielgebend für gute Haltung bei dieser Tierart. Das
großzügige Warmhaus beinhaltet einen 90 Quadratmeter großen
Freiluftstall mit breiter Fensterfront. Besucher haben dadurch auch im
Winter beste Sicht auf Kälbchen und Eltern. Der Innenbereich wird
durch umweltfreundliche Fernwärme beheizt und ist mit LED-Technik
ausgestattet. Der 2.000 Quadratmeter große Außenbereich wurde durch
Wassergraben und Holzpalisaden besonders naturnah gestaltet. Schön
anzusehen sind auch der bambusumpflanztem Teich und ein
kaskadenförmiger Wasserlauf.
Gemeinsam mit der Banteng-Anlage wurden 2017 auch die angrenzenden
gastronomischen Bereiche des Café Almira und der große Spielplatz
erweitert. Von dort aus gibt es schöne Einblicke auf die Anlage.
Eltern können so bei einem erfrischenden Kaltgetränk einen
entspannten Blick auf die Tiere werfen ohne den sich austobenden
Nachwuchs aus dem Auge zu verlieren.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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