Rosige Zeiten für Krimi-Freunde
Kölner Krimi-Autor verschenkte Debüt-Romane
Longerich - (rs) Der Schauspieler und Regisseur Thomas Schrage liest gerne
Krimis. Die von Henning Mankell zum Beispiel. Oder die von Stieg
Larsson. Neuerdings schreibt er aber auch welche.
Sein Erstlingswerk trägt den Titel „Theatertod“ und spielt –
natürlich – im Theatermilieu, in dem sich Thomas Schrage wie kaum
ein Zweiter auskennt. Gelesen hat er aus seinem Roman Anfang des
Jahres auch in der Katholischen Bücherei in Longerich. Sein zweiter
Roman sei in Arbeit, sagt er. Den Plot wolle er noch nicht verraten,
nur so viel, dass es wieder ein „Wer-war-es-Krimi“ werde, also
einer, in dem es um die Aufklärung eines Verbrechens geht.
Anne Scharrenberg und Bianca Vinzens, zwei der 15 ehrenamtlichen
Mitarbeiterinnen der Bücherei in der Longericher Hauptstraße, sind
Thomas Schrage aber nicht nur wegen seiner Lesung dankbar. Denn der
Schauspieler, der an Theatern in Köln, Mainz und Trier arbeitete, hat
der Bücherei jetzt ein Konvolut von 60 Kriminalromanen geschenkt.
„Das stockt unseren Bestand an Kriminalromanen um ein gutes Drittel
auf“, sagt sie.
Alle Bücher hat Thomas Schrage zwar gelesen, sie sehen aber trotzdem
aus wie neu. „Ich habe großen Respekt vor der Schönheit von
Druckerzeugnissen, deshalb lese ich Bücher nicht, wenn ich
gleichzeitig ein Marmeladenbrot esse“, sagt er. Stattdessen
behandele er sie ähnlich wie rohe Eier.
Aber zugegeben hat er auch, dass er die Romane nur überflogen hat.
„Ich war Jury-Mitglied der Vereinigung der deutschsprachigen
Krimiautoren in der Kategorie Erstlingswerke“, sagt er. Hundert
Romane habe er lesen müssen, bevor er sein Urteil abgeben konnte.
„Das geht natürlich nicht, wenn man sich für jedes einzelne Buch
Zeit lässt.“
Sein Votum hat er für den Krimi „Der letzte Pfeil“ von Frank
Schlößer abgegeben, einen Roman, der die Zeit, in der der
„Ötzi“ lebte, lebendig werden lässt. In dem werde die Flucht des
Mannes aus der Bronzezeit über die Alpen und das Rätsel über den
Pfeil in seinem Rücken behandelt. Das Spannende an dem Roman sei die
Schilderung der Veränderungen in der Dorfgemeinschaft des Ötzis
durch den beginnenden Handel mit Waren aus Bronze, sagt Thomas
Schrage. „Das hat die Idylle zerstört und das Verbrechen
provoziert.“
Der 2017 mit dem „Friedrich-Glauser-Preis “ in der Sparte
„Debüt“ ausgezeichnete Roman ist nicht unter den Büchern, die
Thomas Schrage der Bücherei geschenkt hat. Dafür aber andere, nicht
weniger spannende, zum Beispiel „Totgehoppelt“ von Mauritz von
Neuhaus, der im Kaninchenzüchter-Milieu spielt. Oder „Bibergeil“
von Inge Hirschmann und „Saukerl“ von Ulrich Rademacher.
Krimi-Freunde werden deshalb sicher auf ihre Kosten kommen. Denn
selten hat eine Bücherei auf einen Schlag so viele Debüt-Romane
anbieten können wie jetzt die Katholische Bücherei in Longerich.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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