Zuhause angekommen
Kölner Spielewerkstatt bezog 285 Quadratmeter plus Lagerraum

Geschafft! Der Diplom Sportlehrer Christoph Horstkotte ist seit über 20 Jahren Chef des „Kölner Spielewerkstatt e.V.“. Nun besitzt der Verein ein eigenes Zuhause auf dem Clouth-Gelände. | Foto: Robels
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  • Geschafft! Der Diplom Sportlehrer Christoph Horstkotte ist seit über 20 Jahren Chef des „Kölner Spielewerkstatt e.V.“. Nun besitzt der Verein ein eigenes Zuhause auf dem Clouth-Gelände.
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Nippes - (sr) Sauber und futuristisch mutet das sich stetig entwickelnde neue
Veedel an der Niehler Straße an. Kein Wunder, denn die Bäume sind,
wenn überhaupt schon gepflanzt, noch jung und laubarm, jeder Stein
ist neu, die Straßen auf dem Reißbrett gezogen. Doch ein paar Mauern
und Gebäude des ehemaligen großen Industriekomplexes bleiben stehen.
So auch ein Stück Fabrikhalle dort am Luftschiffplatz, wo die Kölner
Spielewerkstatt ein neues Zuhause gefunden hat. Mauer und
Stahlträger, im Innenhof nach oben offen, fügen sich wie ein
Kunstwerk in moderne Fassaden.

Hier hat der gemeinnützige Verein ein Gebäudeteil gekauft. Wie es
dazu kam, erzählte Geschäftsführer und Leiter Christoph Horstkotte.

Als er 1996 den Job übernahm, stand es nicht gut um den Verein, den
es bereits rund zehn Jahre gab, sagt er. „Im Grunde war das damals
ein Neustart. Wir haben ganz klein angefangen. Die Geschäftsstelle
legten wir in eine Privatwohnung, eine Garage diente als Lagerhalle
für unsere Spielgeräte.“ Im Jahr 2000 zog die Spielewerkstatt in
die Florastraße. „Hier hatten wir Geschäftsräume und Lagerräume
unter einem Dach.“ Zur gleichen Zeit hat Eva Löffelholz den Malraum
unter der Trägerschaft der Spielewerkstatt gegründet. Heute ist sie
die künstlerische Leiterin des Vereins.

„Dass wir irgendwann ein Haus kaufen würden, hielt ich immer für
absurd“, so Horstkotte. Als dem Verein im Jahr 2012 der Mietvertrag
gekündigt wurde und sich trotz zahlreicher guter Beziehungen und
Kontakten keine neuen Räume fanden, sei ihm der Ernst der Lage klar
geworden. „Es wurde eng. Zum Glück konnten wir den Vermieter davon
überzeugen, unseren Vertrag noch einmal um fünf Jahre zu
verlängern.“ Es sei der Nippeser Bezirksbürgermeister Bernd
Schößler gewesen, der auf die Idee kam, die Spielewerkstatt würde
wunderbar in das Neubaugebiet passen. „Er hat damals den Kontakt
hergestellt“, so Horstkotte. Auch Bernd Streitberger, damals
Geschäftsführer der Projektentwicklungsgesellschaft „moderne
stadt“, fand, dass die Spielewerkstatt mit ihrer Malschule perfekt
in das Konzept passt.

„Dann kam es zu einem Treffen mit den Investoren und Planern von der
Instone GmbH und Herrn Streitberger, bei dem die Pläne für die
denkmalgeschützte Halle 17 präsentiert wurden“, erinnert er sich.
Mit einem Schmunzeln betonte er, dass die Spielewerkstatt dort gerne
einzieht, gerne 500 Quadratmeter zur Miete für 5,50 Euro/qm mit Blick
auf den Dom hätte. Er wollte wohl damit klar machen, dass sich der
gemeinnützige Verein so etwas nie leisten könne. „Mieten ist
nicht, Sie müssen kaufen“, haben ihm die Herren gesagt, und haben
ihn bei den ersten Darlehensanfragen bei der Sparkasse KölnBonn
unterstützt.

„Heute zahlen wir für Hausgeld, Zinsen und Tilgung kaum mehr als
vorher an Miete“, er sieht die Spielewerkstatt damit sehr gut
aufgestellt. „Zum Glück wurde von den Einnahmen, die wir in der
privaten Wirtschaft mit unseren Angeboten der Spielewerkstatt
erzielten, immer die Hälfte an die Seite gelegt. So hatten wir auch
ein gutes Eigenkapital, das wir investieren konnten. Auch haben Mittel
über die Stiftung Wohlfahrtspflege entscheidend zur
Gesamtfinanzierung beigetragen.“

In dem neuen Veedel, in dem noch lange weiter Wohnraum geschaffen
wird, wohnen heute schon sehr viele Kinder. Im Malraum gibt es bereits
rund 70 Kursteilnehmer in allen Altersklassen. In dem 65 Quadratmeter
großen Saal können unter anderem Kindergeburtstage gefeiert werden.
„Das wird schon gut angenommen“. Was alles künftig an Angeboten
dazu kommt, ist noch offen: „Wir wollen das alles wachsen lassen“,
sagt Horstkotte. Nach fünf Jahren Planung, Bauzeit und Umzug sei er
jetzt erst einmal urlaubsreif. „Ich habe in den Jahren viel gelernt
von Architekten, Juristen, Bankern, Brandschützern,
Behindertenbeauftragten und Denkmalschützern und Unmengen an
Entscheidungen getroffen.“ Und mit einem Lächeln ist er sich
sicher: „Das mache ich nie wieder“. Na dann: Schönen Urlaub.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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