„Misu“ liebt Blätter und Möhren
Kölner Zoo freut sich über Bison Nachwuchs

Seinen indianischen Namen hat der kleine „Misu“ („plätschernder Bach“ in der Sprache der Miwok-Indianer) von den Tierpflegern. Er ist aktuell der Star in der Bisonherde des Kölner Zoos. | Foto: Stahl
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  • Seinen indianischen Namen hat der kleine „Misu“ („plätschernder Bach“ in der Sprache der Miwok-Indianer) von den Tierpflegern. Er ist aktuell der Star in der Bisonherde des Kölner Zoos.
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KÖLN - (as). „Misu“ heißt der neue kleine Bisonbulle im Kölner Zoo.
Die Eltern des Jungen sind die vierjährige „Lakota“ und der
ebenfalls vierjährige Bulle „Cherokee“. Die Mutter kam vor einem
Jahr aus dem Serengetipark Hodenhagen in den Kölner Zoo, der Vater
wurde im Kölner Zoo geboren und ist damit „'ne kölsche Jung“.

Mit gerade einmal vier Wochen steht nun der kleine „Misu“, was so
viel wie „plätschernder Bach“ bedeutet, schon fest auf seinen
vier Hufen. Dabei probiert er auch gerne einmal die Blätter, die ihm
Tierpflegerin Sarah Fischer ins Gehege legt. „Kälber trinken in der
Regel bis zum sechsten Monat Muttermilch. Darüber hinaus beginnen sie
bereits nach ein bis zwei Wochen, die Nahrung der erwachsenen Tiere zu
probieren. Neben Gras und Heu erhalten die Tiere bei uns Möhren und
auch etwas Kraftfutter. Äste von Walnuss- oder Haselnussbäumen
stehen ebenfalls auf ihrem Speiseplan und sind gutes
Beschäftigungsfutter“, erläutert Fischer.
Dass sich „Misu“ in seiner kleinen Herde, zu der noch Oma
„Cheyenne“ (23 Jahre) und Tante Ribanna (18 Jahre) gehören, so
wohl zu fühlen scheint, freut auch Zoo-Tierärztin Dr. Sandra Langer.
Sie hat die Geburt des kleinen rund 15 Kilogramm schweren Bullen
überwacht. „Die eigentliche Geburt hat circa eine Stunde gedauert.
Das Junge ist tagsüber in der prallen Mittagssonne und draußen im
Gehege zur Welt gekommen. Das ist zwar ungewöhnlich, aber es ist ja
alles gut verlaufen.“ Ob Misu“ im Kölner Zoo bleibt, hängt auch
davon ab, wie sich Vater und Sohn vertragen, wenn „Misu“ älter
wird. Bisons leben in Mutterfamilien, die aus mehreren Kühen und
deren Nachwuchs bestehen. Nach der Brunstzeit im Herbst sondern sich
die Bullen von der Herde ab. Erst wenn im Frühjahr die Kalbsaison
beginnt, stoßen sie wieder zur Herde.
Das natürliche Verbreitungsgebiet der mannhohen Bisons sind die
trockenen Steppen Nordmexikos, die Prärie des mittleren Westens sowie
die Weiden entlang der Flüsse in Alaska. Ihre bevorzugte Nahrung sind
Gräser. Bisons lieben heiße Temperaturen. Im Winter schützt sie ihr
langes dichtes Fell vor eisigen Temperaturen von weniger als minus 40
Grad. In Zoologischen Gärten lebende Bisons erreichen ein Alter von
bis zu 25, manchmal auch 30 Jahren. Im Jahre 1867 lebten in
Nordamerika noch schätzungsweise 15 Millionen Bisons. Ende der 1880er
Jahre gab es nur noch circa 500 bis 1.000 Bisons. 1886 legte William
Temple Hornaday, der späterer Zoodirektor des New Yorker Zoos, mit
einer kleinen Herde lebender Bisons den Grundstock einer Zoopopulation
und initiierte verschiedene Schutzmaßnahmen für die noch wenigen
wild lebenden Bisons. Heute gibt es mehr als 530.000 Bisons in
Nordamerika. Allerdings leben nur 15.000 Tiere in freier Wildbahn. Die
übrigen werden entweder zu kommerziellen Zwecken gezüchtet oder aber
zu Erhaltungszuchtzwecken in umzäunten Reservaten gehalten. Weitere
Infos unter www.koelnerzoo.de

Seinen indianischen Namen hat der kleine „Misu“ („plätschernder Bach“ in der Sprache der Miwok-Indianer) von den Tierpflegern. Er ist aktuell der Star in der Bisonherde des Kölner Zoos. | Foto: Stahl
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