Gesellige Experimentierfreude
Kreativgruppe in St. Christophorus stellte Werke aus
NIEHL - (cd). Seit etwa einem Jahr trifft sich im Altenzentrum von St.
Christophorus die Kreativgruppe, um sich gemeinsam künstlerisch zu
betätigen. In dieser Zeit sind viele Werke entstanden, die die
Teilnehmer der Gruppe nun erstmals den übrigen Bewohnern des Zentrums
und der Öffentlichkeit präsentierten: In einer Ausstellung konnten
die Bilder der Gruppe eine Woche lang bewundert und begutachtet
werden.
Neben einem kleinen Ausflug in die Bildhauerei mit Specksteinen,
hatten sich die Gruppenteilnehmer vor allem auf die Malerei
konzentriert. Auf diesem Feld waren sie dafür umso
experimentierfreudiger, denn sie hatten sich mit einer ganzen
Bandbreite an Techniken auseinandergesetzt. Neben Gemälden mit
Acrylfarben hatten sie auch Aquarelle angefertigt, mit klassischen
Wasserfarben gemalt und sich auch an spezielle Verfahren wie die
„Ebru“-Technik herangetraut. „Dabei träufelt man die Farben auf
ein chemisch behandeltes Wasserbad, auf dessen Oberfläche sie sich
dann absetzen“, erklärte Gertrud Weiden. „Dort kann man die Farbe
dann mit dünnen Stäbchen oder anderen Hilfsmitteln in Mustern
anordnen und anschließend über den Rand der Wanne abziehen.”
Die 69-Jährige nimmt bereits seit der Gründung der Gruppe
regelmäßig an den Treffen teil. „Ich hab früher schon immer
wieder einmal etwas Künstlerisches gemacht, aber sehr
unregelmäßig”, erinnert sie sich. „Und ich wollte mal wieder mit
Farben arbeiten, auch wenn ich wegen meines grauen Stars nicht mehr so
gut sehen kann, wie früher.“
Geleitet wird die Gruppe vom sozialen Dienst des Altenzentrums. „Die
meisten Menschen im fortgeschrittenen Alter trauen sich nicht mehr an
eine künstlerische Tätigkeit heran“, sagt etwa Mitarbeiterin
Annika Ervens, „weil sie sich nicht mehr einem Erfolgsdruck
aussetzen wollen, oder weil sie ihrer Feinmotorik nicht mehr trauen.
Dabei kann Malen immer noch für viele eine schöne Beschäftigung
sein.“ Den Mitgliedern der Kreativ-Gruppe kann man allerdings keine
mangelnde Experimentierfreude vorwerfen: Viele der Teilnehmer sind als
absolute Anfänger dazugestoßen. „Ich hätte ja nie gedacht, dass
ich malen könnte“, sagte eine 87-jährige Teilnehmerin, „aber das
in einer geselligen Gruppe zu tun und die Fortschritte der anderen zu
beobachten, macht einfach Freude.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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