Beginn der Bauarbeiten
Kriegerplatz in Longerich soll ein neues Gesicht erhalten
Longerich - (rs) Ein gutes Jahrzehnt hat es gedauert, aber jetzt ist es endlich so
weit: der Kriegerplatz im Herzen von Longerich wird neu gestaltet.
Fast 130.000 Euro haben Stadt und Bezirk, unterstützt von
großzügigen Spenden der ortsansässigen Banken aufbringen müssen,
damit die Vorstellungen des Longericher Bürgervereins vom neuen
Gesicht des Kriegerplatzes verwirklicht werden können. Doch nicht
alles, was sich Horst Baumann, den der Bürgerverein mit dem Projekt
Kriegerplatz beauftragt hat, gewünscht hat, kann umgesetzt werden.
„Es war schon kompliziert genug, alle beteiligten Dezernate unter
einen Hut zu bringen“, sagt der ehemalige Bezirksvertreter. Dazu
hätte auch alles noch mit der katholischen Kirchengemeinde, der ein
großer Teil des Platzes gehört, abgestimmt werden müssen.
2010 hatten die damaligen Bezirksvertreter der SPD beantragt, die
Fundamente der alten Kirche und des Friedhofs, über denen der heutige
Kriegerplatz errichtet worden war, freizulegen. Die Bodendenkmalpflege
der Stadt hatte das aber mit der Begründung abgelehnt, dass
Bodendenkmäler besser im Boden verbleiben. Doch sollte zumindest das
Kriegerdenkmal restauriert werden, das zur Erinnerung an die Opfer der
vier Kriege des Deutschen Reiches (gegen Dänemark, gegen Frankreich,
der Erste und der Zweite Weltkrieg) errichtet worden war. „Für eine
Erneuerung des Fundaments des Kriegerdenkmals war damals nicht genug
Geld vorhanden“, erinnert sich Horst Baumann. Das hat sich
inzwischen geändert. Aus Mitteln des Bürgervereins, aus dem Topf
für Stadtverschönerungsmittel, mit finanzieller Unterstützung der
Bezirksvertretung und Spenden der Geldinstitute ist so viel Geld
zusammengekommen, dass der gesamte Platz neu gestaltet werden kann.
Wichtig sei dem Bürgerverein, dass die auf einer Erhebung liegende
Grünfläche des Kriegerplatzes nach der Neugestaltung keine
Hundewiese mehr sein wird, sagt Eduard Korn vom Vorstand des
Bürgervereins Köln-Longerich. Er skizziert die Baumaßnahmen so:
„Der kleine nördliche Teil des Platzes, der schon immer der Stadt
Köln gehörte, geht wieder in den Besitz der Stadt zurück und wird
mit einem modernen Pflaster ausgestattet. Dort auf der großen ebenen
Fläche unterhalb der Kastanienbäume soll ein Boule-Platz angelegt
werden. Eine behindertengerechte Rampe führt auf den höher gelegenen
Kriegerplatz, der mit breiten Wegen, Rasen- und Plattenflächen rund
ums Denkmal komplett neugestaltet wird. Für Ruhesuchende sind
ausreichend Bänke vorgesehen. Eine breite Treppe an der Longericher
Hauptstraße soll nicht nur den Zugang zum Platz ermöglichen, sondern
auch die Möglichkeit bieten, Großveranstaltungen wie das
traditionelle Pfingstradrennen oder den Karnevalszug sitzend zu
erleben. Im Bereich der früheren Pfarrkirche wollen wir mit großen
Steinen, die zum Teil als Sitzflächen gestaltet sind, den Grundriss
des Bodendenkmals „Alte Pfarrkirche“ nachbilden.“
Es werde sicher kein zweiter „Brüsseler Platz“ werden, sagt
Bezirksbürgermeisterin Diana Siebert. „Aber vielleicht doch auch
ein Anziehungspunkt für Bürger aus anderen Stadtteilen.“ Um das zu
erreichen, wünscht sich Eduard Korn, dass zu einem späteren
Zeitpunkt die Longericher Künstler mit ihren Kunstwerken aus Metall,
Stein oder Holz den Platz verschönern. Außerdem soll noch eine Stele
errichtet werden, an der eine Plakette an die Opfer und die Täter der
Kriege erinnert.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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