Mörderische Schwester
Krimiautorin Regina Schleheck liest in der Stadtteilbibliothek
WEIDENPESCH - (rs). „Wer mordet denn schon in Köln“, fragt die bekannte
Krimiautorin Regina Schleheck mit einem Augenzwinkern. Und gibt am
4. November um 19 Uhr in der Stadtteilbibliothek Nippes (Neusser
Straße / Gürtel) auch gleich die passenden Antworten.
„Es ist nicht immer der Gärtner“, verrät sie. Außerdem
interessiere sie eigentlich gar nicht, wer wen umgebracht hat. „Ich
bin viel mehr daran interessiert zu schreiben, warum es passiert
ist.“
Ihre Geschichten, in denen es mehr um die psychologischen
Hintergründe von Untaten geht, kommen gut an bei den Lesern, vor
allem aber auch bei den Kritikern. Für ihren Kurzkrimi
„Hackfleisch“ hat sie zum Beispiel den begehrten „Glauser“,
den neben dem Deutschen Krimi Preis wichtigsten Literaturpreis für
Krimis im deutschsprachigen Raum erhalten.
„Dabei bin ich eher aus Zufall zum Schreiben gekommen“, gibt die
Oberstudienrätin zu. Sie habe vor einigen Jahren einen ihrer Söhne
ermuntern wollen, sich an einem Schreibwettbewerb zu beteiligen. Das
sei doch gar nicht so schwer, Kurzgeschichten zu schreiben, habe sie
ihm gesagt. „Mach es doch selber, wenn es so einfach ist“, habe
er geantwortet. Also hat sich Regina Schleheck vor 15 Jahren an den
Computer gesetzt und ihre erste Geschichte geschrieben. Herausgekommen
sei eine Art Krimi mit dem Titel „Die Scheckkarte“, sagt sie.
Mittlerweile hat Regina Schleheck, die sich dem Netzwerk Krimis
schreibender Frauen „Mörderische Schwestern“ angeschlossen hat,
drei Bände mit Kurzgeschichten, Hörspiele und den Roman „Die
Schlampe“, eine Geschichte um Missbrauch, herausgegeben. Für diesen
Roman wurde sie für den Würth-Literaturpreis nominiert. Dass sie
angefangen habe zu schreiben, sei nicht ganz von ungefähr gekommen,
sagt sie. Literatur habe sie nämlich immer interessiert. „Ich habe
schon als Kind Bücher gefressen, meinen eigenen Kindern jahrelang
vorgelesen und auch noch Germanistik studiert.“
Mit ihrem jüngsten, in diesem Jahr erschienenen Werk „Wer mordet
schon in Köln“ betritt Regina Schleheck neues Terrain. „Ich habe
darin 11 Krimis mit 125 Freizeittipps verwoben“, sagt sie. Wer also
zu ihrer Lesung in die Stadtteilbibliothek kommt, kann nicht nur etwas
über die Abgründe der menschlichen Seele erfahren, sondern auch, wie
schön Köln ist.
Die musikalische Umrahmung übernehmen die Kölner Singer-Songwriter
AnyWay. Der Eintritt ist frei, es wird aber um Spenden für den Verein
„Notruf & Beratung für vergewaltigte Frauen, Frauen gegen Gewalt“
gebeten.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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