Letzte Runde
Letztes großes freies Grundstück auf dem Clouth-Gelände wird entwickelt

Die Gebäude rund um das Tor 2 der ehemaligen Clouth-Werke können jetzt auch saniert werden. | Foto: Schriefer
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  • Die Gebäude rund um das Tor 2 der ehemaligen Clouth-Werke können jetzt auch saniert werden.
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Nippes - (rs) Ein etwa 12.500 Quadratmeter großes Grundstück an der Ecke
Niehler- und Xantener Straße mit denkmalgeschütztem Gebäudeensemble
hat jetzt das Immobilienunternehmen SiebersPartner erworben. Es ist
das letzte große Grundstück auf dem Clouth-Gelände, das noch auf
eine Modernisierung wartet. Der neue Eigentümer plant, zusätzlich
noch die Nutzfläche auf rund 22.000 Quadratmeter zu erweitern.
SiebersPartner ist ein Unternehmen, das nach eigenen Aussagen nur
Grundstücke in prosperierenden Städten mit mehr als 50.000
Einwohnern entwickelt. Das Clouth-Areal, das sich seit 2005 im
Eigentum der Stadt befindet, passt daher perfekt zur
Unternehmensphilosophie der Gesellschaft.

Als ersten Schritt hat das Unternehmen einen Architektenwettbewerb
geplant, dessen Ergebnisse im September vorliegen sollen. Vorgaben
sind unter Einhaltung der Auflagen des Denkmalschutzes Gebäude mit
einer Mischung aus Wohn-, Büro- sowie Kultur- und
Veranstaltungsflächen. Denn – so die Vorstellungen von
SiebersPartner – in den ehemaligen Verwaltungsgebäuden sollen drei
unterschiedliche Nutzungsarten umgesetzt werden. Unter anderem
Büroflächen mit Räumen für Co-Working, Start-Ups, Konferenzen und
Gastronomie und Dienstleistungsunternehmen. Zudem sind Kultur- und
Veranstaltungsflächen geplant, darunter ein Theatersaal für rund 300
Zuschauer, sowie eine Tanz- und Gesangsakademie auf rund 1.700
Quadratmetern für bis zu 150 Studenten. Für diese kulturellen
Einrichtungen gebe es bereits Verhandlungen mit einer privaten Schule,
sagt Klaus Braß, der geschäftsführende Gesellschafter des
Unternehmens. Bereits in den 90er Jahren hatte es den Plan einer
Nippeser Gastronomin gegeben, auf dem Clouth-Gelände ein
Varieté-Theater gründen. Das Projekt war aber unter anderem daran
gescheitert, dass viele Gebäude zwar bereits leer standen, aber es
noch keine Vorstellungen gab, was aus dem Areal werden sollte.

Eine Zeitlang hatten jedoch Künstler noch die Möglichkeit, dort zu
arbeiten, und auch kulturelle Veranstaltungen konnten durchgeführt
werden. Mit dem Plan von SiebersPartner, dort einen Theatersaal zu
errichten, wird also die Ansiedlung von kulturellen Einrichtungen nach
der Aufgabe des Künstlerstandortes auf dem Gelände des ehemaligen
Bundesbahn-Ausbesserungswerkes und der Clouth-Ateliers wieder
aufgenommen. „Ein Theater ist die perfekte Möglichkeit, um
Öffentlichkeit herzustellen und das Clouth-Gelände an den Stadtteil
Nippes anzubinden“, sagt Klaus Braß. Bislang würde die lange
strenge Fassade des Clouth-Areals entlang der Niehler Straße noch wie
eine Barriere wirken. „Das möchte wir mit unserer Planung
ändern.“

Als größter Teil des Projekts sind drei verschiedene Formen von
Wohnflächen geplant: 100 Einheiten an Neubauwohnungen für
verschiedene Zielgruppen im hochwertigen Segment zwischen einem bis
fünf Zimmer, öffentlich geförderte Wohnheimplätze für 60
Studierende sowie rund 45 geförderte Neubauwohnungen. Zum Konzept
gehört weiter eine Tiefgarage mit Stellplätzen für Autos und
Fahrräder, darunter auch für Lastenfahrräder.

Um das Gelände aus einem Guss planen zu können, müsse es komplett
frei sein, sagt Klaus Braß. Daher wurde auch dem derzeitigen Mieter
eines der Gebäude, Repro Schneider, nach Aussage von
Geschäftsführerin Katinka Kuhbier bereits angekündigt, dass sie
ihren Standort wahrscheinlich Ende des Jahres verlassen müssen.
„Wir bedauern es sehr, sind wir doch ein seit 90 Jahren in Nippes
ansässiges Familienunternehmen und seit 2006 Mieter auf dem
Clouth-Gelände“, sagt sie.

Das Gebäudeensemble rund um das Tor 2 entstand in den 1920er Jahren,
wurde in den 1950er Jahren wiederaufgebaut und erweitert und soll nach
Aussagen des Immobilienunternehmens den Schlussstein der Entwicklung
des ehemaligen Werksgeländes bilden. Das Clouth-Quartier sei ein
außergewöhnliches Projekt der Kölner Stadtentwicklung, sagt Klaus
Braß. „Daher wollen wir die bestmöglichen städtebaulichen und
architektonischen Lösungen für dieses einzigartige Areal finden.“
Die historische und denkmalgeschützte Architektur konsequent mit den
Bedürfnissen der Nutzer von heute zu verbinden, sei eine schöne
Aufgabe. „Darauf freuen wir uns als in Köln ansässiger
Projektentwickler ganz besonders.“

Die Gebäude rund um das Tor 2 der ehemaligen Clouth-Werke können jetzt auch saniert werden. | Foto: Schriefer
Das letzte noch nicht sanierte Areal auf dem Clouth-Gelände hat einen Investor gefunden, der dort unter anderem auch einen Theatersaal plant. | Foto: SiebersPartner
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