Getragen im Leid
Madonna aus St. Dionysius wird Teil einer Museums-Ausstellung

Moritz Woelk stellte in der Pfarrkirche St. Dionysius eine Pietà vor, die das Museum Schnütgen der Gemeinde im Austausch mit ihrer Madonnen-Figur ausleiht. | Foto: Schriefer
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  • Moritz Woelk stellte in der Pfarrkirche St. Dionysius eine Pietà vor, die das Museum Schnütgen der Gemeinde im Austausch mit ihrer Madonnen-Figur ausleiht.
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Longerich -

(rs). Als Leihgabe gibt die Pfarrei St. Dionysius ihre Madonna von
Meister Arnt Beeldsnider aus Kalkar an das Museum Schnütgen. Dort
wird die Madonna mit Kind Teil der Ausstellung mit dem Titel „Arnt,
der Bilderschneider – Meister der beseelten Skulpturen“ sein. Als
Gegenleistung erhält die Gemeinde für die Dauer der Ausstellung (2.
April bis 5. Juli) vom Museum Schnütgen eine Pietà. Diese um das
Jahr 1500 im süddeutschen Raum geschaffene Skulptur wurde jetzt von
Moritz Woelk, Direktor des Museums Schnütgen, der Gemeinde
vorgestellt.

„Wir nehmen diese Leihgabe zum Anlass für ein besonderes pastorales
Projekt“, so Pfarrer Temur J. Bagherzadeh. Wenn mit dem
Aschermittwoch die Zeit der Besinnung, des sich Sammelns und die
Vorbereitung auf das Osterfest beginnt, könne diese Darstellung
Marias als Schmerzensmutter mit dem Leichnam des vom Kreuz
abgenommenen Jesus eine Hilfe sein, sagte der Seelsorger der Gemeinde.
„Sie lädt dazu ein, sie zu betrachten, das eigene Leid vorzutragen
und ein Gebetsanliegen zu hinterlassen, das bei der Pietà
verbleibt.“

Das italienische Wort „Pietà“ würde für Frömmigkeit und
Erbarmen stehen, sagte Moritz Woelk bei der Vorstellung der Leihgabe
aus dem Museum Schnütgen. Um 1300, zur Zeit der Hochblüte der
Mystik, habe sich diese Art des Andachtsbildes als Ausdruck der
persönlichen Frömmigkeit und des Mitgefühls mit der Mutter des
Herrn entwickelt. „Die mittelalterliche Kunst hat widersprüchliche
Dinge in einem Kunstwerk dargestellt“, erklärte er. Die Pietà sei
ein Thema mit vielen Facetten, sie stelle Trauer und gleichzeitig aber
auch Festlichkeit und Überwindung des Leidens dar.

„Mit dem Projekt Pietà – getragen im Leid möchten wir unser
verletzliches Leben vor Gott bringen“, heißt es in der Vorstellung
des pastoralen Projektes in der Kirchengemeinde St. Dionysius. Dazu
gehören verschiedene Veranstaltungen in Kooperation mit dem
Katholischen Bildungswerk Köln und dem Katholischen Familienzentrum
Longerich. Nach der Vorstellung der Pietà wird Sylvia Dörnemann am
19. März um 19 Uhr im Pfarrsaal St. Dionysius (Longericher
Hauptstraße 62) über „Beten, Sprache der Seelen“ sprechen. Eine
Woche darauf stellt Monika Kilian, Theologin und Psychologin von der
Citykirche Koblenz, die Spiritualität von Kindern vor. „Ein Stück
Himmel über dem Leben“ heißt ihr Vortrag, den sie am 26. März um
19 Uhr ebenfalls im Pfarrsaal halten wird. Ein gemeinsamer Besuch der
Ausstellung im Museum Schnütgen am 2. April um 16 Uhr rundet das
pastorale Projekt ab. Es endet am 3. April mit dem Abschlusskonzert
„Stabat Mater“ in der Pfarrkirche St. Dionysius.

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