Neues Talent entdeckt
Mal-Aktion von HopeArt Colonia

Der „kleine Picasso“ Mikail wurde in Longerich geboren, lebt aber mit seiner türkischstämmigen Familie in Nippes. Bei einer Malaktion begeisterte er auch Annegret Thurn und Wolfgang Schieffer. | Foto: Schriefer
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  • Der „kleine Picasso“ Mikail wurde in Longerich geboren, lebt aber mit seiner türkischstämmigen Familie in Nippes. Bei einer Malaktion begeisterte er auch Annegret Thurn und Wolfgang Schieffer.
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LONGERICH - (rs). Auf dem Wochenmarkt in Longerich wird Fisch angeboten. Blumen
können gekauft werden, Obst und Gemüse sind selbstverständlich auch
im Angebot. Und Kunst. Denn die Initiative HopeArt Colonia hat dort
auch einen Stand, an dem nicht nur Bilder ausgestellt sind, sondern
Künstler sich beim Malen über die Schulter schauen lassen.

Nachdem den Marktbesuchern beim letzten Mal der aus Eritrea stammende
Maler Sami Geberamariam vorgestellt wurde, wartete Annegret Thurn, die
Gründerin von HopeArt Colonia, jetzt mit einer kleinen Sensation auf.
Mikail aus Nippes zeigte zum ersten Mal zwei seiner Arbeiten. Es sind
abstrakte Bilder, was für einen zeitgenössischen Maler an sich
nichts Besonderes ist. Aber Mikail ist erst vier Jahre alt. Während
seine Altersgenossen noch für Strichmännchen und Bilder von
Kopffüßlern von ihren Kindergärt-
nerinnen gelobt werden, oder vielleicht mit kleinen aus wenigen
Strichen bestehenden Szenen oder Geschichten grundlegende
zeichnerische Formen gefunden haben, malt Mikail bereits abstrakte
Bilder mit sich überlagernden freien Formen.
Der kleine Picasso wurde in Longerich geboren, lebt aber mit seiner
türkischstämmigen Familie in Nippes. Sein erstes Bild, das sein
Vater Kerem Akar stolz den Marktbesuchern zeigte, ist ein Labyrinth
aus übereinandergelegten breiten Linien, die sich farblich von Gelb
über Rot und Blau nach Grün entwickeln. Kaum anzunehmen, dass dabei
ein Malbuch Pate gestanden haben könnte, so frei entfalten sich die
Linien, aus denen Mikail sein erstes Kunstwerk geschaffen hat.
Mikail male seine Bilder ziemlich schnell, sagt Annegret Thurn, die
den jungen Künstler unter ihre Fittiche genommen hat. Wenn er zu ihr
ins Atelier komme, sehe er nur die Staffelei und vielleicht noch
seinen Fußball im Garten. Aber als erstes nehme Mikail immer einen
Pinsel in die Hand und beginne, zu malen. Er brauche nie länger als
20 Minuten für ein Bild, zack, zack, zack sei wieder ein neues
Kunstwerk fertig. „Aber wenn er mal eine Pause braucht, läuft er in
den Garten und spielt wie andere Kinder in seinem Alter mit seinem
Ball“, sagt Annegret Thurn.
Die Bilder des jungen Mikail waren nicht das Einzige, das die Besucher
des Marktes in Staunen versetzte. Denn mit Wolfgang Schieffer vom
Kölner Malkreis hatte Annegret Thurn einen weiteren ungewöhnlichen
Künstler ins Boot von HopeArt Colonia holen können. „Ich war
eigentlich Rallye-Fahrer, hatte aber den Traum, dass ich ein Maler
sein könnte“, sagt der als „Waldmaler“ bekannt gewordenen
Künstler. Als er eines Tages mit einer Bekannten einen
Waldspaziergang gemacht habe, sei ihm aufgefallen, dass die Rinden
vieler Bäume Ähnlichkeiten mit menschlichen Gesichtern aufwiesen.
Das habe ihn so angeregt, dass er sich spontan auf den Boden legte und
sein erstes Bild auf ein auf dem Boden liegendes Stück Rinde malte.
„Es gibt für mich heute nichts Schöneres, als in der freien Natur
zu malen, das macht einfach süchtig“, sagt er.
Auf dem Wochenmarkt in Longerich hat Wolfgang Schieffer ein Motiv auf
eine Borkegemalt, das – wie er sagt – am besten geht, den Kölner
Dom. Weil er sich mittlerweile über Köln hinaus einen Namen gemacht
hat, wurde er auch schon gebeten, seine Arbeiten im Haus des Waldes
auf Gut Leidenhausen zu zeigen. „Das wird wahrscheinlich im Herbst
so weit sein“, sagt er.

Der „kleine Picasso“ Mikail wurde in Longerich geboren, lebt aber mit seiner türkischstämmigen Familie in Nippes. Bei einer Malaktion begeisterte er auch Annegret Thurn und Wolfgang Schieffer. | Foto: Schriefer
Kerem Akar zeigte stolz den Marktbesuchern das erste Werk seines Sohnes Mikail. | Foto: Schriefer
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