Restaurierung schreitet voran
Marco Kaiser schafft in Handarbeit das Kapitell
Bilderstöckchen - (rs) Mit Hammer und Meißel bearbeitet Steinmetz Marco Kaiser einen
Block aus Basalt-Lava, der ihm aus Mayen in der Eifel gebracht worden
ist. Aus ihm wird der Kölner Bildhauermeister das Kapitell des
Bildstocks von der Longericher Straße nach einem Plan aus den 60er
Jahren anfertigen. Das derzeitig angebrachte, stark verrottete
Kapitell sei nur aus angemaltem Stuck, habe er herausgefunden.
„Klar, dass das nicht lange gut aussehen konnte.“ Außerdem
entspreche es in den Abmessungen nicht dem ihm vorliegenden Bauplan.
„Es ist wahrscheinlich durch Witterungseinflüsse leicht
verzogen.“ Wenn der Bildstock im Herbst restauriert sein wird,
trägt er ein Kapitell, das unbeschadet die kommenden Jahrhunderte
überdauern kann.
Marco Kaiser wird auch die Grundplatten der beiden Vitrinen im
Bildstock aus demselben Material wie das Kapitell anfertigen. Es mache
aus seiner Sicht wenig Sinn, die vorhandenen, ebenfalls verwitterten
Platten auszubessern. „Die erneuern wir besser aus demselben
Material, aus dem auch das Kapitell gemacht ist.“ Auch die Figur
einer Madonna mit Kind aus den 50er Jahren, die sich in der oberen der
beiden Vitrinen befindet, soll in neuem Licht glänzen, wenn der
Stadtteil im September 2019 sein 50-jähriges Jubiläum feiert. Bevor
Marco Kaiser aber das Kapitell auf das Heiligenhäuschen setzen
lässt, müsse zuvor das Fundament des vermutlich etwa 500 Jahre alten
Bauwerks noch abgedichtet werden, sagt der Bildhauermeister. Danach
könne dann der Bildstock ausgebessert werden. „Und erst dann setzen
wir ihm das neue Dach auf.“
Das sei aber noch lange nicht das Ende der Fahnenstange, sagt Andreas
Langer, der Vorsitzende des Bürgervereins, der für die Restaurierung
des Bildstocks geworben und Geld gesammelt hat. „Wir würden gerne
auch das Umfeld des Heiligenhäuschens ansprechender gestalten“,
sagt er. Erste Gespräche darüber, wie das aussehen kann, habe es
bereits mit dem Grünflächenamt gegeben.
Das Heiligenhäuschen an der Longericher Straße ist als Grenzmarke
urkundlich erstmals 1556 erwähnt. Als der Bildstock 1860 erneuert
wurde, stand er noch auf offener Feldflur. Am 1. Juli 1980 wurde er in
die Liste der Baudenkmäler der Stadt aufgenommen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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