Nachbarschaft 4.0
„Nachhaltigkeit ist mehr als Klima- und Ressourceneffizienz“

Noch sind die Pflanzen auf dem Dach des Gebäudes jung und klein. Aber schon bald werden sie für ein besseres Mikroklima sorgen. Doch das ist nur ein Teil des nachhaltigen Konzeptes bei Clouth 104. | Foto: H.G.Esch
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  • Noch sind die Pflanzen auf dem Dach des Gebäudes jung und klein. Aber schon bald werden sie für ein besseres Mikroklima sorgen. Doch das ist nur ein Teil des nachhaltigen Konzeptes bei Clouth 104.
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Nippes - (sr) Als die Clouth Gummiwerke 2005 stillgelegt wurden, galt es, 14,5
Hektar Fläche einer neuen Nutzung zuzuführen. Die Stadt Köln erwarb
das Gelände zwischen Niehler Straße und Johannes-Giesberts-Park und
lobte einen städtebaulichen Realisierungswettbewerb mit der
Zielsetzung aus, aus dem ehemals industriell genutzten Standort ein
neues, wertvolles Stück Stadt zu machen: das Clouth-Quartier.
Inzwischen sind die Bauarbeiten fast abgeschlossen, ein neues Veedel
ist entstanden. Historische Gebäude wurden restauriert und mit
Neubauten zu modernen Gebäudekomplexen umgestaltet. Viele Steine,
Beton und Asphalt prägen das Bild. Ein kleines bisschen Rasen hier
und da, ein paar Bäume, eher Farbtupfer als klimawirksam. Aus
heutiger Sicht wohl eher rückwärtsgewandt als futuristisch.

Erfrischend anders ist der Bau von Clouth 104. Es ist mit einer
Fläche von 18.500 Quadratmetern eines der größten Einzelprojekte
auf dem Gelände. Mit dem MobilityHub, Ateliers,
Coworking-Arbeitsplätzen, Hotel, Eventflächen und
Gastronomie-Angeboten ist hier immer etwas los. Der begrünte Innenhof
und die zum Teil öffentliche Dachterrasse laden zum Entspannen,
Treffen und Luftholen ein. Apropos Luft: Das Belüftungs- und
Hygienekonzept von KairosBlue in Clouth 104 lässt auch in der
Pandemie aufatmen.

Der Hamburger Quartiersentwickler Andreas Gerhardt, Gründer der
KairosRed Group, hat das Gelände nach seinen Vorstellungen
architektonisch umsetzen lassen. Dabei hatte Nachhaltigkeit von Beginn
an höchste Priorität: „Nachhaltigkeit ist mehr als Klima- und
Ressourceneffizienz. Wir haben den Nachhaltigkeitsgedanken in einer
offenen Gebäude- und Nutzungsstruktur verankert; sie lässt sich bei
Bedarf immer wieder an neue Anforderungen anpassen. Letztlich ist ein
Gebäude jedoch nur nachhaltig, wenn es einen positiven
gesellschaftlichen Mehrwert schafft. Wir wollen mit Clouth 104 das
gesamte Quartier beleben, Nutzer und Nachbarn, Alt und Jung,
Neu-Nippeser und Alteingesessene zusammenbringen und vernetzen. Unser
Anspruch ist, Quartiere zu entwickeln und langfristig zu betreiben,
die das Miteinander fördern“, sagt Andreas Gerhardt.

Natürlich sollten aus seiner Sicht Dächer begrünt werden, Pflanzen
Innenhöfe und Straßen prägen. Doch das alleine ist für ihn noch
nicht nachhaltig genug, sondern eher selbstverständlich. Smart
Buildings, autarke Energieversorgung, grüne Architektur, Carsharing,
Urban Production, Coworking, Kulturprogramme, und das alles
zusammengefasst unter dem Begriff „Nachbarschaft 4.0“. So sieht er
die Zukunft für modernes, urbanes Bauen.

Leere Parkplätze in Tiefgaragen während auf den Straßen die Autos
ihre Kreise auf der Suche nach einem freien Platz drehen, muss es im
Zeitalter von Smartphones längst nicht mehr geben. Die Deutsche
Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen - DGNB e.V. hat das Projekt im
Jahr 2020 mit seiner höchsten Auszeichnung, einem Platin-Zertifikat
honoriert.

Noch sind die Pflanzen auf dem Dach des Gebäudes jung und klein. Aber schon bald werden sie für ein besseres Mikroklima sorgen. Doch das ist nur ein Teil des nachhaltigen Konzeptes bei Clouth 104. | Foto: H.G.Esch
Andreas Gerhardt hätte sich für das gesdamte Clouth-Gelände mehr Nachhaltigkeit gewünscht. | Foto: Robels
Redakteur/in:

Sabine Robels aus Köln

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