Klone für Balkonien
Nachwuchs-Gärtner verkauften ihre selbstgezogenen Pflanzen
NIPPES - (cd). Für die Gärtner-Auszubildenden, die am Berufskolleg
Humboldtstraße unterrichtet werden, ist es schon seit Jahren ein
fester Termin im zweiten Lehrjahr: In der ersten Maiwoche besetzen sie
einen Stand auf dem Wochenmarkt auf dem Wilhelmplatz, um hier einen
Tag lang im direkten Kontakt mit den Kunden ihre Pflanzen anzubieten.
In diesem Jahr lautete das Motto der Gärtner-Klasse „Buntes
Balconia“, denn sie hatten vor allem Gewächse im Sortiment, die
sich gleichermaßen für Balkon, Terrasse und Garten eigneten. Wer es
farbenfroh mochte, konnte sich mit Vanilleblumen, Fuchsien,
Wandelröschen oder Passionsblumen eindecken. Mit Kräutern wie
Thymian, Salbei oder auch Peperonipflanzen hatten die
Nachwuchsgärtner auch Nützliches für die Küche im Angebot.
Alle Pflanzen hatten die Auszubildenden zuvor selbst vermehrt und
herangezogen. „Um Pflanzen zu vermehren, gibt es mehrere
Methoden“, erklärte Anja Quella, eine der Lehrerinnen der
Gärtner-Klasse. „auf der einen Seite natürlich die klassische
Aussaat, bei der man die Pflanzen aus den Samen heranzieht.“
Schneller und einfacher ginge es aber durch Stecklinge, sagte Jakob
Prinz, einer der Auszubildenden. „Stecklinge sind Sprossteile einer
Pflanze, die abgeschnitten werden und in einem Nährmedium zu einer
neuen Pflanze heranwachsen. Das macht sie praktisch zu Klonen der
ursprünglichen Pflanze, weil sie genetisch identisch sind.“
Für den Gärtnerberuf hat sich Prinz entschieden, da seine Eltern
einen eigenen Gartenbetrieb haben. „Da lag die Entscheidung einfach
nahe“, meinte der 19-Jährige. Sein Klassenkamerad Lukas Scheer
hingegen hat mit der Ausbildung sein Hobby zum Beruf gemacht: „Das
Interesse am Grün war immer schon da. Es war aber auch der Wunsch,
nach der Schule etwas Praktisches zu machen.“ Der Erlös, den die
Auszubildenden an diesem Tag erwirtschaften, soll wieder
Naturschutzprojekten zugutekommen. In diesem Jahr entschieden sich die
Schüler, gleich zwei Projekte zu unterstützen: Die Hälfte geht an
den WWF, um die Erhaltung der Schutzgebiete am Amazonas zu
unterstützen.
Die andere Hälfte spenden sie dem Verein Mellifera e.V., der sich
für den Schutz von Bienen und eine nachhaltige Imkerei einsetzt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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