Alles für die Kastanie
Neue Planung für einen Kreisverkehr an der Neusser / Kempener Straße
Nippes (rs). Die Bezirksvertretung Nippes hat auf ihrer letzten Sitzung im vergangenen Jahr beschlossen, dass die Umgestaltung der Kreuzung Neusser Straße/ Kempener Straße/Auerstraße zu einem Kreisverkehr neu geplant werden soll.
In einer von Schriftführer Guido Rupsch protokollierten kontrovers geführten Diskussion ging es schwerpunktmäßig darum, ob der Kreisverkehr auch mit einem kleineren als ursprünglich geplanten Durchmesser gebaut werden kann. Auch drehte sich die Diskussion um den Erhalt der mehr als 100 Jahre alten Kastanie, um die mögliche Belästigung der Anwohner*innen der Auerstraße durch zunehmenden Lkw-Verkehr, um die Sicherheit des Radverkehrs und um mögliche Verbesserungen für Fußgänger*innen. Beschlossen wurde schließlich mehrheitlich, dass der Verkehrsausschuss die Verwaltung beauftragen solle, die Planungen für einen Kreisverkehr am Knoten Neusser Straße/ Kempener Straße auf Grundlage der vorgelegten Vorentwurfsplanung und der vorgeschlagenen Ergänzungen fortzusetzen.
Konkret heißt das, dass die Verwaltung alles unternehmen soll, um den Bestandsbaum an der Ecke Neusser Straße/Auerstraße zu erhalten. Weiter sollen die Parkplätze auf der Neusser Straße zu Gunsten des Radverkehrs entfallen. Bei der südlichen Hinführung zum Kreisverkehr soll geprüft werden, ob der Radverkehr auf einem geschützten Radfahrstreifen bis zum Kreisverkehr geführt werden kann. Grünbereiche und Baumpflanzungen sollen auch an der südlichen und östlichen Querung geplant werden. Grundsätzlich soll geprüft werden, wie mehr Grünbereiche in diesem Bereich umgesetzt werden können.
Das alles sei durch die Verkleinerung des Kreisels, dessen Durchmesser von der Verwaltung mit 30 Metern geplant ist, zu erreichen, so die Vertreter*innen des Mehrheitsbündnisses in der Bezirksvertretung aus Grünen, FDP, Die Linke, Klimafreunden und GUT. Verwaltungsmitarbeiter Thorsten Claußen erklärte jedoch, dass sich ein Durchmesser von 30 Meter zwingend aus der Fahrgeometrie der Fahrzeuge und der Spitzwinkeligkeit der in den Kreisverkehr mündenden Straße ergebe, und der Kreisel nicht kleiner realisiert werden könne. Würde der Kreisverkehr mit dem Mindestdurchmesser von 26 m realisiert, sei es nicht möglich, dass die Gelenkbusse der KVB und die Müllfahrzeuge der AWB diesen befahren.
Dem widersprach aber Bezirksbürgermeisterin Diana Siebert. Sie sei der Ansicht, dass es möglich sein müsse, den Kreisverkehr kleiner zu realisieren. Dazu müsse doch nur der innere Kreisel so erhöht werden, dass er beispielweise von Gelenkbussen oder Müllfahrzeugen überfahren werden kann, nicht aber von Personenkraftwagen. Auch dass dadurch die Fahrzeuge in einem spitzeren Winkel in den Kreisverkehr einmünden müssten, sei ihrer Ansicht nach kein Problem. „Die müssen eben zunächst eine komplette Runde im Kreis fahren bevor sie an der gewünschten Ausfahrt den Kreisverkehr verlassen.“
Über den Erhalt der 100-jährigen Kastanie waren sich hingegen alle einig. Das habe auch für die Verwaltung allerhöchste Priorität, sagte Thorsten Claußen. „Um diese zu schützen und zu erhalten haben wir den Kreisverkehr ja auch weiter südlich geplant als ursprünglich vorgesehen“, sagte er. Ob der Baumbestand nun durch die Verkleinerung des Kreisverkehrs oder über seine Verlegung in Richtung Süden erhalten bleibt, darüber muss sich nun die Verwaltung beschäftigen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.